"Goldmord"-Prozess

Polizist 
als Mörder vor Gericht

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Wie in einem TV-Krimi - Geliebte tot, Gold weg. 

So einen spektakulären Prozess hat es am neuen Innsbrucker Landesgericht noch nicht gegeben: sechs Verhandlungstage mit Finale am 3. Mai, 38 Zeugen, begrenzte Platzkarten für maximal 100 Prozessbeobachter und Medienvertreter. Dazu fünf Gerichtssachverständige, angeführt von der Fritzl- und „Eis-Lady“-Gutachterin Adelheid Kastner.

Angeklagter leugnet
Heute um 9 Uhr geht der Goldmordprozess los. Angeklagt ist Ex-Polizist Heinz S. (51). Die 18-seitige Anklageschrift liest sich wie das Drehbuch zu einem österreichischen Tatort-Krimi: Im März 2012 wurde die Raika-Bankerin Erika Hechenleitner († 49) tot in ihrem weißen Mercedes auf einem Feldweg in Wiesing bei Schwaz gefunden. Sie war mit Chloroform betäubt worden, starb an einer Rauchgasvergiftung von Signalfackeln. Einen Tag zuvor hatte sie acht Goldbarren im Wert von 333.000 Euro aus dem Banktresor geschafft. Ihr Handy führte die Ermittler schnell zu dem Polizisten und Sprengstoffexperten Heinz S. – es folgten 52 Stunden Kreuzverhör. Doch er schwor: „Ich habe damit nichts zu tun!“

Liebespaar
Seine Kollegen sprachen dennoch die Verhaftung aus, es folgte ein irrer Fluchtversuch. Zwei weitere Details: Erika und Heinz waren ein Liebespaar, das Gold ist immer noch verschwunden. Es droht lebenslange Haft – es gilt die Unschuldsvermutung.

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