Drama in Innsbruck

44-Jähriger brachte Hausmeister um

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Ein Brand entpuppte sich als Bluttat. Feuerwehr fand eine Leiche.

Nach dem Fund einer männlichen Leiche im Zuge von Löscharbeiten nach einem Brand in einer Innsbrucker Wohnung am Freitagabend hat die Tiroler Polizei einen 44-jährigen Verdächtigen festgenommen. Der Tiroler, der ebenfalls in dem Mehrparteienhaus wohnte, habe gestanden, den 63-jährigen Pensionisten getötet zu haben, sagte LKA-Chefermittler Walter Pupp am Samstag bei einer Pressekonferenz.

Der Verdächtige war laut Pupp noch in der Nacht auf Samstag in einer Gaststätte festgenommen worden. Der Mann, der ein verdächtiges Verhalten an den Tag gelegt habe, sei am Freitag als Letzter mit dem 63-Jährigen zusammen gesehen worden. Die beiden seien zusammen unterwegs gewesen. Er habe in seiner Einvernahme angegeben, dass es vor der Tat zu einem Streit und in der Folge zu einer körperlichen Auseinandersetzung in der Wohnung des Opfers gekommen sei. Dabei habe er dort ein Messer genommen und mehrfach auf den 63-Jährigen im Bereich des Halses eingestochen.

Das genaue Motiv für die Tat war vorerst unklar und noch Gegenstand von Ermittlungen. Der 44-Jährige sei erst vor kurzem mit seiner Familie in das fünfstöckige Wohnhaus in der Innsbrucker Reichenauer Straße gezogen. Der arbeitslose Mann ist nach Angaben der Ermittler mehrfach vorbestraft und unter anderem für Gewaltdelikte verurteilt worden. Er sei zudem während der Tat alkoholisiert gewesen. Über den Grad der Alkoholisierung konnten vorerst noch keine Angaben gemacht werden. Einen länger schwelenden Konflikt mit dem Opfer hätten die bisherigen Ermittlungen jedenfalls nicht zutage gefördert, erklärte LKA-Leiter Pupp, der von einem "ominösen Streit" sprach.

Verdächtiger gesteht
Der 44-Jährige gestand zudem, in Folge den Brand in der Wohnung gelegt zu haben. Wie genau, werde noch untersucht, so Pupp. Er habe auch die Wohnung durchsucht und Gegenstände aus dem Fenster geworfen - laut dem Chefermittler ein "nicht nachvollziehbares Täterverhalten". Der Brand in der Wohnung im ersten Stock des Mehrparteienhauses war am Freitag gegen 22.00 Uhr ausgebrochen. Ein Nachbar schlug daraufhin Alarm. Das Feuer konnte rasch gelöscht werden, es habe sich um einen "niederschwelligen Wohnungsbrand" gehandelt, meinte Pupp. Die Feuerwehr fand den 63-Jährigen tot in der Küche liegend vor.

"Entschieden in Abrede" stellte der Beschuldigte, dass er für andere Vorfälle in dem Wohnhaus in den vergangenen Tagen verantwortlich sei. So war in der Nacht auf Dienstag in der Tiefgarage des Hauses Feuer ausgebrochen. Mehrere Pkw wurden dabei zum Teil schwer beschädigt, die Bewohner kurzfristig evakuiert. In der Nacht auf Donnerstag kam es schließlich zu einem weiteren ungeklärten Vorfall. Dabei wurde laut LKA in Kellerabteile eingebrochen. Zwei aufgedrehte Gasflaschen wurden vorgefunden.

"Die Gesamtschau lässt den Verdacht zu, dass ihm auch dies zuzurechnen ist. Es gibt aber keine Beweise", erklärte Pupp und verwies auf weitere Ermittlungen. Der Verdächtige werde in die Innsbrucker Justizanstalt überstellt. Ein Antrag auf Verhängung der Untersuchungshaft soll folgen.

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