Rachefeldzug

Boko Haram töten 100 Zivilisten

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Das Gemetzel ist die Antwort auf die Offensive des Tschads.

Bei einer Racheoffensive der islamistischen Extremistengruppe Boko Haram in der kamerunischen Grenzstadt Fotokol könnte es noch mehr Opfer gegeben haben als anfänglich gedacht. Ein Mitarbeiter der Lokalverwaltung sprach gegenüber Reuters von "mehr als hundert Menschen". Sicherheitskreise hatten die Opferzahl gegenüber der Nachrichtenagentur AFP zuvor mit rund 70 angegeben.

In Moscheen abgeschlachtet

Der Sprecher der kamerunischen Streitkräfte, Didier Badjeck, sagte, es sei noch nicht möglich eine genaue Zahl der Opfer zu nennen. Dutzende seien "in den Moscheen, auf den Straßen und in ihren Häusern abgeschlachtet worden", sagte er. Bei dem Angriff wurden demnach auch neun tschadische und drei kamerunische Soldaten getötet.

Boko Haram kämpft für die Gründung eines sogenannten Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias und den angrenzenden Gebieten. Seit dem Jahr 2009 töteten die Extremisten bei Anschlägen und Angriffen Schätzungen zufolge mehr als 15.000 Menschen. In den vergangenen Monaten griffen die Islamisten auch verstärkt Ziele im benachbarten Kamerun an. Der Tschad, der ebenfalls an den Norden Nigerias grenzt, hat inzwischen mehrere tausend Soldaten nach Kamerun verlegt, um Boko Haram zu bekämpfen.

Die tschadischen Streitkräfte töteten bei Gefechten auf nigerianischem Boden am Dienstag nach eigenen Angaben mindestens 200 Boko-Haram-Kämpfer - offenbar eine der bisher schwersten militärischen Niederlagen für die Terrorgruppe. Auch neun tschadische Soldaten wurden den Angaben zufolge bei den Kämpfen um den Ort Gamboru getötet, 21 weitere wurden verletzt.

 

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