Russland

Internet spottet über Putins Trauermarsch

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Nach dem Begräbnis seines Judo-Trainers lief er durch St. Petersburg.

Mit einem einsamen Trauermarsch durch eine abgesperrte Straße von St. Petersburg hat Russlands Präsident Wladimir Putin am Freitag beißenden Spott auf sich gezogen. "Das ist Zirkus, was für ein Schauspieler!", lautete einer von zahlreichen Blog-Beiträgen. "Das ist zum Totlachen. Er ist ganz allein - abgesehen von den Sicherheitsagenten hinter jedem Fenster", spottete ein weiterer Blogger.

Zuvor war Putins Judo-Trainer aus Kindheits- und Jugendtagen beigesetzt worden, Anatoli Solomonowitsch Rachlin. Nachdem der Präsident Abschied von seinem "aufmerksamen Mentor" genommen hatte, schickte er die auf ihn wartende Limousine weg und lief allein durch eine breite Straße und über eine Brücke in seiner Heimatstadt. Verfolgt wurde er von Personenschützern und einem Kamerateam.

Dass die Straße im Voraus abgesperrt war, nährte den Verdacht auf eine Inszenierung. "Warum sind die Straßen dort so verwaist? Weil sie gesäubert wurden wie Grosny im Jahr 2000", ätzte ein dritter Blogger in Anspielung auf die im Tschetschenien-Krieg weitgehend zerstörte Hauptstadt der Kaukasus-Republik. "Alles wurde gereinigt, und dann stieg der Präsident auf die Bühne", lautete ein weiterer Eintrag.

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