Kantine schmeckt nicht

Fritten-Skandal in Englands Parlament

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Trotz 6,8 Mio. Euro Subvention: Britischen Abgeordneten schmeckt Kantine nicht.

Vielleicht liegt es daran, dass das Essen vom Steuerzahler subventioniert wird: Die Kantinenkost im britischen Unterhaus mundet den Volksvertretern nicht besonders. "Die Pommes sind zu fett", beschwert sich ein Abgeordneter in einer offiziellen Beschwerde, in die britische Medien Einsicht bekommen haben.

Ein anderer rümpft ob dicker Salamischeiben die Nase und ein dritter ereifert sich über ein gevierteltes Ei, von dem aber nur drei Viertel auf seinem Teller gelandet sei. "Eine kleinliche und beleidigende Art, Geld zu sparen", richtet er dem Catering-Service aus.

Auch eine vegetarische Speise, die vor Worcester-Sause "getrieft" habe, traf offenbar nicht den Geschmack der Unterhausabgeordneten. Zur Ehrenrettung des Kochs sei aber gesagt, dass es sich bei der dunklen Sauce in Wirklichkeit um Balsamico-Essig gehandelt hat.

Gegenstand gleich mehrerer Beschwerden sind auch die Snackautomaten. So stellte ein Mandatar fest, dass die Chips-Packung nur 24,5 Gramm enthalte, während das gleiche Packerl im Einzelhandel mit 34,5 Gramm Chips befüllt sei. Beamte sicherten dem Mandatar dann eine "umfassende Untersuchung" der Angelegenheit zu. Auch die Tatsache, dass die Automaten nur einzelne Penny-Stücke als Wechselgeld zurückgeben statt größerer Münzen, sorgt bei den Parlamentariern für Unmut.

5,7 Millionen Pfund (6,82 Mio. Euro) schießen die britischen Steuerzahler jährlich für die Verköstigung ihrer Parlamentarier zu, heißt es in dem "Sky"-Bericht. So ist ein gehobenes Drei-Gänge-Menü bereits für elf Pfund zu haben, was für Londoner Verhältnisse geradezu spottbillig ist. Immerhin habe man sich kürzlich dazu durchringen können, in den parlamentseigenen Bars die Preise für alkoholische Getränke in Richtung Pub-Niveau anzuheben.

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