Krise auf der Krim

Ukraine: Armee in Alarmbereitschaft versetzt

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Lage spitzt sich weiter zu: Schutz für Atomanlagen und Flughäfen verstärkt.

Die ukrainische Armee ist angesichts eines drohenden russischen Militäreinsatzes in Alarmbereitschaft versetzt worden. Das teilte Übergangspräsident Alexander Turtschinow am Samstag bei einer im Fernsehen übertragenen Rede an die Nation mit.

Zudem werde der Schutz der Atomkraftwerke, Flughäfen und weiterer "strategischer Einrichtungen" des Landes verstärkt. Für den "Fall einer Aggression" gebe es einen "Aktionsplan", sagte Turtschinow nach einer Sitzung des nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates in Kiew.

"Ich gebe den Befehl, alle Militäreinheiten in volle Kampfbereitschaft zu versetzen", sagte Turtschinow am Samstag. Russland habe für seinen "Akt der Aggression" keine Grundlage. "Alle Erklärungen über Gefahren für russische Staatsbürger oder russischsprachige Ukrainer sind erdacht", sagte er.

An der Seite Turtschinows befand sich Regierungschef Arseni Jazenjuk. Dieser erklärte, er sei "überzeugt", dass es keine russische Offensive geben werde. Eine solche würde "Krieg" bedeuten, sagte Jazenjuk.

Russisches Parlament stimmte für Militärschlag
Zuvor hatte das Moskauer Parlament die von Russlands Staatschef Wladimir Putin beantragte Entsendung von Truppen in die Ukraine genehmigt. Zur Begründung für seinen Antrag nannte der Staatschef die "außergewöhnliche Lage" in der Ukraine und eine "Bedrohung" für die dort lebenden russischen Staatsbürger. Der neugewählte Regierungschef der russisch dominierten ukrainischen Halbinsel Krim, Sergej Aksjonow, hatte zuvor Moskau um "Hilfe bei der Sicherung von Frieden und Ruhe" gebeten.

Nach der Entscheidung des Moskauer Parlaments erklärte jedoch Putins Sondergesandter im Parlament, Grigori Karasin, dass die Genehmigung des Truppeneinsatzes nicht mit einem Marschbefehl gleichzusetzen sei.

Außenamt: Reisewarnung für die Krim

Das österreichische Außenministerium hat am Samstag eine Reisewarnung für die Krim herausgegeben. Auf der zur Ukraine gehörenden Halbinsel komme es seit Donnerstag zu teils gewaltsamen Auseinandersetzungen. Eine weitere Eskalation sei nicht auszuschließen, heißt es auf der Homepage des Ministeriums.

Laut Außenministerium besteht für die gesamte Ukraine ein hohes Sicherheitsrisiko. Von nicht unbedingt notwendigen Reisen wird abgeraten. Auf der Halbinsel Krim könne es zu Behinderungen sowohl im Straßenverkehr als auch im öffentlichen Verkehr kommen.

Von nächtlichen Überlandfahrten mit dem Auto wird abgeraten. Es komme immer wieder zu bewaffneten Raubüberfällen - etwa bei längeren Ruhepausen - wobei hier beleuchtete Rastplätze oder Tankstellen keinen Schutz bieten würden. Auch im Fall von Pannen sei die Sicherheit nicht gewährleistet.

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