Flüchtlingskirse

Zahl der Nordafrika-Flüchtlinge stark rückläufig

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Immer weniger Menschen aus den Maghreb-Staaten flüchten nach Europa.

Die Zahl der Flüchtlinge aus den Maghreb-Staaten Algerien, Marokko und Tunesien ist stark zurückgegangen. Wurden im Jänner noch 3.356 Einreisen in Deutschland registriert, waren es im Februar lediglich 599 und im März 480. Das geht aus einem Schreiben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge an den Deutschen Bundestag hervor, aus dem die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) zitieren.

Als Grund für den Rückgang nennt die Behörde demnach die geplante Einstufung der drei Länder als sogenannte sichere Herkunftsstaaten, die unter anderem Abschiebungen erleichtern soll. "Allein die Diskussion um die Einführung des Gesetzes im Jänner 2016 hat ab dem Februar zu einer spürbaren Reduzierung der Neuzugänge geführt", schreibt das Amt. Das Gesetz habe damit "Signalwirkung".

Allerdings ist seit der Schließung der Balkanroute für Migranten - vor allem an der mazedonischen Grenze zu Griechenland - auch die Gesamtzahl der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge deutlich zurückgegangen.

Flüchtlinge aus den fraglichen Maghreb-Staaten hatten 2015 nur einen geringen Anteil an allen Zuwanderern nach Deutschland. Gleichwohl war ihre Zahl im Verlauf des vergangenen Jahres massiv angestiegen, die Behörde spricht jetzt von 26 036 registrierten Neuzugängen 2015. Die wenigsten haben Aussicht auf ein Bleiberecht: Die sogenannte Schutzquote für Menschen aus den drei Ländern lag im Vorjahr bei 2,1 Prozent, im ersten Quartal 2016 sogar nur noch bei 0,7 Prozent, wie das Bundesamt berichtete.
 

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