Fiat will offenbar ein Werk in Süditalien schließen - und einen Teil der Motorenproduktion nach Österreich verlegen.
Der italienische Autobauer Fiat überlegt, einen Teil seiner Motorenproduktion nach Österreich zu verlegen, wird in Italien kolportiert. Demnach könnte Fiat ein Motorenproduktionswerk in Pratola Serra in der süditalienischen Region Kampanien schließen.
Umzug nach Wien-Aspern?
Fiat wolle die Produktion von Motoren der
jüngsten Generation der Gruppe General Motors Powertrain Austria in
Wien-Aspern anvertrauen, die Fiat bereits beliefert, hieß es. Der Minister
für die Umsetzung des Regierungsprogramms, Gianfranco Rotondi, versicherte
jedoch in der Abgeordnetenkammer, dass sich die Regierung dafür einsetzen
werde, damit das Werk in der wirtschaftlich benachteiligten Region nicht
geschlossen werde. Fiat habe ohnehin dementiert, Produktionen nach
Österreich verlegen wollen, wo die Gruppe keine eigenen Werke besitzt,
berichtete der Minister.
"Die Regierung beobachtet mit Aufmerksamkeit die Lage der verschiedenen Fiat-Produktionswerke, die für unsere Wirtschaft von strategischer Bedeutung sind", kommentierte Rotondi. Die Regierung sei bereit, mit effizienten Maßnahmen die Autoindustrie Italiens zu unterstützen. Die Autoindustrie generiert 11,4 Prozent des italienischen Bruttoinlandprodukts (BIP). Sie erwirtschaftet jährlich 165 Mrd. Euro und beschäftigt 400.000 Personen.
Bänder stehen still
Die Fiat-Werke in Turin, in denen
Motoren hergestellt werden, sollen ab dem 16. Februar für zwei Wochen
stillstehen, wie aus Gewerkschaftskreisen verlautete. Die
Produktionsunterbrechung betreffe rund 1.000 Mitarbeiter. Zudem werde die
Getriebe- und Achsenproduktion für drei Wochen gestoppt, weshalb etwa 1600
Angestellte kurzfristig nach Hause geschickt würden. Fiat hatte wegen des
Umsatzeinbruchs bereits in den vergangenen Wochen einige seiner Fabriken in
Italien vorübergehend geschlossen.