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Ende der DFB-Eiszeit - Aber auch neue Irritationen

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Nachdem die Streithähne der deutschen Fußball-Nation am Dienstag die Eiszeit für beendet erklärt hatten, sorgte der gestärkte Bundestrainer Joachim Löw für neue Irritationen. Der 50-Jährige brachte bei einer Pressekonferenz in Frankfurt/Main den bisherigen Grundsatz ins Wanken, eine Weiterbeschäftigung als Bundestrainer über die WM hinaus gebe es nur im Paket mit Teammanager Oliver Bierhoff.

"Bis zur WM haben wir diese Linie festgelegt. Was dann kommt, darüber haben wir uns keine Gedanken gemacht", sagte Löw in der DFB-Zentrale. Der Verband bemühte sich um sofortige Entschärfung: Es sei eine Fehlinterpretation, daraus ein Abkehr Löws von Bierhoff abzuleiten.

Alle Hauptdarsteller des DFB-Wintertheaters, das seit der gescheiterten Vertragsverlängerung für Löw und Bierhoff sowie vielen Indiskretionen und Vorwürfen läuft, räumten fünf Tage nach dem großen Knall bei der Präsidiums-Sondersitzung Fehler und vor allem viele Eitelkeiten ein. Der als "Buhmann" gescholtene Bierhoff sieht jetzt "die Art und Weise" der Präsentation der neuen Vertragsvorstellungen als falsch, "das musste zu Irritationen, Verärgerung und zu Verletzungen von Gefühlen führen."

DFB-Präsident Theo Zwanziger bedauerte das anschließende 48-Stunden-Ultimatum für Löw. Bis zur WM in Südafrika, wo Deutschland das vierte Mal den Titel gewinnen möchte, "stehen viele Entscheidungen an", sagte Zwanziger und schloss an: "Man braucht einen starken Bundestrainer, der das leisten und umsetzen kann." Der Präsident hat vor allem erkannt, wie stark der WM-Erfolg von der Person Löw abhängt. "Das ist nur mit diesem Trainer machbar", verkündete Zwanziger.

Ein ähnlich klares Bekenntnis für Manager Bierhoff gab es vom DFB-Oberen nicht. "Alle anderen, die hier am Tisch sitzen, ob Generalsekretär, Präsident, Teammanager oder wie auch immer, sind irgendwie auswechselbar", bemerkte Zwanziger.

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