Jaguar XF 2.7 D

Doping für das Ego

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Sportlicher Brite mit viel Charisma - Jaguar XF 2.7 D Premium Luxury im Test

Falls es um Ihr Selbstbewusstsein nicht so gut bestellt sein sollte, könnte die Anschaffung eines Jaguar XF Abhilfe schaffen. Dieses Auto macht anscheinend sexy, wie sich bei unserer Testfahrt herausstellte. Zwei nicht ganz alltägliche Begebenheiten lassen darauf schließen: Beim Einsteigen in den XF sieht sich der Autor dieser Zeilen mit der Frage einer Passantin „Sind Sie ein Fußballstar?“ konfrontiert. Spätnachts desselben Tages, nachdem der „Jag“ die Parklücke geentert hatte, dann noch eine spontane Einladung zweier netter Damen auf ein Glas Wein (die übrigens dankend abgelehnt wurde – Sie wissen schon: Frau und Kind …).

Doping für das Ego
© oe24


Schöner Brite
So viel dazu, nun zu den Fakten: Im Verbund mit Audi A6, 5er-BMW und Mercedes E-Klasse das Feld der gehobenen Mittelklasse beackernd, sticht der Jaguar XF maßgeblich hervor: Die coupéhafte, flache Linie, die elegante Motorhaube, der große Chromgrill und die seitlichen Lufteinlässe zeichnen ein elegant-sportives Bild. Das Heck gemahnt vage an Aston Martin. Einzig das neue Logo, der stilisierte Jaguar-Kopf auf Kühlergrill und Lenkrad, hat etwas Cartoonartiges und passt nicht so recht ins Bild. Noch eine etwas mürrische Feststellung: Der Tankdeckel ist aus Plastik, schließt nicht ganz bündig ab und durchbricht so etwas die fließenden Formen.

Highclass mit einer gesunden Portion britischen Humors im Innenraum: Nach Einschalten der Zündung erscheint auf dem 7-Zoll-Touch-Screen der Union Jack, der Startknopf in der Mittelkonsole pulsiert ungeduldig und der Drehschalter für das Automatikgetriebe fährt nach oben aus der Versenkung. Letzterer ist übrigens eine, sich in der Praxis als sehr komfortabel herausstellende, erfrischende Neuinterpretation dieses Bedienelements. Die eisblaue Armaturenbeleuchtung ist spektakulär und ebenfalls mal etwas anderes.

Doping für das Ego
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Sportliches Handling

Dass schön sein allein aber nicht genügt, wissen auch die Entwickler im Jaguar-Headquarter im englischen Gaydon in Warwickshire. Der 2,7-l-Diesel mit 207 PS bewegt den XF, wie ein Jaguar halt bewegt werden muss: Kraftvoll aber ohne zickig zu sein – ein Sir, dieser Sechszylinder. Die 435 Newtonmeter Drehmoment geben satten Punch, wenn es denn nun mal die Situation gebietet. In 8,2 Sekunden gleitet der XF auf 100. Das Fahrwerk ist klar auf Sportlichkeit ausgelegt, ohne aber die Passagiere über Gebühr der straßenbaulichen Unbill auszusetzen. Die Lenkung ist exakt und leichtgängig, die 6-Gang-Automatik ein seidenweicher Traum.

Und was soll nun für die Großkatze aufs Pult geblättert werden? Voll ausgestattet, mit allem Pipapo kostet der Jaguar XF 2,7 D Premium Luxury 66.963 Euro – Doping fürs Ego inklusive. Suchen Sie dafür mal einen ebenbürtigen Deutschen …  

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