Verbindungen von Gasleitungen im Inertisierungssystem könnten fehlerhaft sein.
Stuttgart/Flensburg. Mercedes-Benz ruft wegen eines möglichen Fehlers an einem Brandschutzsystem weltweit mehr als 264 000 Autos zurück. Es geht um eine eventuell fehlerhafte Verbindung von Gasleitungen im sogenannten Inertisierungssystem, wie ein Sprecher am Donnerstag bestätigte. Das dient dazu, bei einem Unfall Argon-Gas zu verteilen, damit das R1234yf-Kältemittel der Klimaanlage bei Kontakt mit heißen Motorteilen nicht in Brand gerät.
C-Klasse- und GLC-Fahrzeuge betroffen
Laut deutschem Kraftfahrt-Bundesamt sind weltweit exakt 264.393 C-Klasse- und GLC-Fahrzeuge der Baujahre 2016 bis 2020 betroffen, davon 120.766 in Deutschland. "Aufgrund einer fehlerhaften Inertisierungsanlage besteht bei Eintreten eines Unfalls erhöhte Brandgefahr", heißt es auf kba-online.de. Als Inertisierung wird das Hinzufügen von Inertstoffen (Gas oder Pulver) bezeichnet. Die Autos sollen in der Werkstatt überprüft und mögliche Fehler an den Gasleitungen ausgebessert werden.
Nachdem die Verwendung eines anderen Kältemittels verboten worden war, hatte sich Daimler lange geweigert, R1234yf zu verwenden. Aus Sicht des Autobauers bestand die Gefahr, dass im Falle einer Entzündung etwa bei einem Unfall giftige Gase entstehen. Extra deshalb war das Inertisierungssystem entwickelt worden. Bei aktuellen Fahrzeugen ist es nach Angaben des Sprechers aufgrund einer völlig anderen Architektur nicht mehr notwendig.