Motorradhersteller KTM präsentiert sein erstes „echtes“ Auto - einen Open-Air Straßen-Rennwagen mit Kult-Potential.
Wie ein giftiges Insekt blickt der X-Bow aus den schräggestellten Frontscheinwerfern auf die Fahrbahn. Auch wenn KTMs erster Versuch auf vier Rädern für B-Schein-Besitzer erdacht wurde, bleibt er im Herzen doch ein Motorrad. Reduziert bis aufs mechanisch Notwendigste ist der X-Bow nichts für Warmduscher: Fenster oder Dach sucht man vergeblich – der Fahrer ist der Witterung unmittelbar ausgeliefert; auch auf die grundlegendsten Fahrhilfen verzichtet KTM – fehlende Traktionskontrolle und Servolenkung kann man ja noch verschmerzen, richtig Hardcore wird es allerdings bei der ersten Vollbremsung. ABS? Fehlanzeige! Was übrig bleibt, ist wenig Gewicht, 240 PS und die Straßenlage eines Gokarts.
Fliegengewicht
Gerade einmal 700 Kilo bringt der X-Bow auf die
Waage. Zusammen mit dem 2-Liter-TSFI-Aggregat, das sich KTM von Audi
ausgeliehen hat, sorgt das für Performance-Werte, die selbst manchem Ferrari
zur Ehre gereichen würden. Den Spurt von null auf 100 km/h schafft der
radikale Taschenrennwagen in 3,9 Sekunden.
Street-Racer
Auch wenn das native Biotop des X-Bow die
Rennstrecke zu sein scheint, hat KTM das Chassis doch auf den Einsatz im
normalen Straßenverkehr abgestimmt. Bodenwellen, wie sie abseits geglätteter
Rennpisten eben vorkommen, übersteht man im X-Bow daher ohne
Bandscheibenschaden. Auf der Rennstrecke wirkt der Austro-Sportler
allerdings fast schon brav.
Dabei ist der X-Bow ein unglaublicher Charmeur: Dem Fahrer gelingt dank des herrlichen Handlings fast alles mühelos.
Teures Spielzeug
Beim Preis erreicht man dann aber wieder den
Boden der Realität: 61.261,20 Euro sind doch etwas viel für ein
Schönwetter-Spaßgefährt.