Die Salzburg-AG-Tochter "ElectroDrive" bietet ab heuer E-Autos zum Leasen oder Kaufen an. Durch eine größere Verbreitung fallen auch die Preise.
Auch 2010 will die Salzburg AG ihr Engagement im Bereich der Elektromobilität verstärken. Ab April wird es im gesamten Bundesland E-Autos zu mieten, zu leasen oder auch zu kaufen geben. Diese sind zwar jetzt noch wesentlich teurer als Autos mit Verbrennungsmotor, mit einem Sinken der Anschaffungspreise in den kommenden Monaten und Jahren wird aber gerechnet.
Auszeichnung
Im Dezember
2009 wurde die "ElectroDrive Salzburg GmbH", eine 100 Prozent Tochter
der Salzburg AG, vom Klima- und Energiefonds (KLIEN) für ganz Österreich
ausgezeichnet. Diese Auszeichnung ist mit einer Förderung über 1,9 Mio. Euro
auf drei Jahre verbunden, die in den Ausbau der Ladestationen, die Anschaffung
neuer Elektrofahrzeuge sowie Studien und Grundlagenarbeit zum Thema
Elektromobilität fließen sollen, wie Salzburg-AG-Vorstandssprecher Arno
Gasteiger am Freitag bei einem Pressegespräch ankündigte. In Summe investiert
ElectroDrive in den kommenden drei Jahren 30 Mio. Euro in die intensive
Markteinführung der Elektromobilität.
Nun kommen die Elektroautos
Eine große
Neuerung von "ElectroDrive" sind die ersten Elektroautos, die
zusätzlich zur bisherigen Produktpalette (E-Bikes, E-Mountainbikes, E-Roller
und E-Segways) ab April in Salzburg verkauft bzw. verleast werden. "Wir
haben viele Interessenten, die E-Autos als Prototyp einsetzen möchten, um
Beiträge zum Umweltschutz und der Elektromobilität zu leisten. Die jetzige
Generation von Elektroautos braucht ungefähr ein Viertel der Treibstoffkosten
im Vergleich zu einem Benzinmotor und ist damit im Betrieb natürlich äußerst
ökonomisch. Bisher haben rund 60 große Firmen bei uns solche Elektrofahrzeuge
vorbestellt", sagte August Hirschbichler, Vorstand der Salzburg AG.
"Zurzeit
haben diese E-Autos eine Reichweite von 120 bis 159 Kilometer, was aber kein
großes Thema ist, da man weiß, dass 80 Prozent aller täglichen Fahrten im
Bundesland Salzburg unter 40 Kilometer liegen", so Hirschbichler. Als
"einzigen Wermutstropfen" bezeichnet er die hohen Kosten der
Elektroautos. Das teuerste an den elektrischen Autos ist die Batterie, die rund
ein Drittel bis die Hälfte der Gesamtkosten ausmacht. Die ganz genauen
Leasing-Kosten konnte er noch nicht nennen, man könne aber von über 200 Euro
pro Monat ausgehen. "Wir sind jedoch gerade dabei, Finanzierungspläne und
interessante Paketpreise zu entwickeln", so Hirschbichler.
"Solche
Projekte laufen derzeit überall in Europa. Salzburg hat jedoch mit seinen
Ladestationen die größte Innovation gebracht, da diese sofort umsetzbar sind
und die anderen nichts Vergleichbares haben", so Alois Schößwendter, seit
Februar 2010 ElectroDrive-Geschäftsführer. Derzeit sind nur E-Autos der Marke
Think City bestellt. Ende 2010 oder Anfang 2011 werden aber auch E-Autos
anderer Hersteller wie Citroen, Mitsubishi oder Smart in Salzburg zum Angebot
stehen. "Bisher gibt es nur ganz wenige Hersteller, die in Serie
produzieren. Bei den meisten wird es noch ein bis drei Jahre bis zu
serienreifen Modellen dauern", so Hirschbichler.
"Bis Ende 2010 rechnen wir mit weiteren 1.000 E-Fahrzeugen am Markt", so Schößwendter. Weiters soll es bis Jahresende insgesamt 50 Ladestationen im Bundesland geben, für die ausschließlich Ökostrom verwendet wird, was die Fahrzeuge zu fast 100 Prozent emissionsfrei machen soll. "Grundsätzlich ist es unser Ziel, immer Elektrofahrzeuge mit der Herstellung von erneuerbarem Strom aus Photovoltaik- oder Biomasse-Anlagen zu koppeln", so Hirschbichler.