Zusammenarbeit perfekt

BMW beliefert Saab mit Benzinmotoren

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Nun ist alles unter Dach und Fach: BMW wird Saab ab 2012 mit (Benzin-)Motoren beliefern.

Auf der Suche nach neuen Einnahmequellen arbeitet der deutsche Autobauer BMW künftig mit dem schwedischen Traditionshersteller Saab zusammen. Wie an dieser Stelle angekündigt, liefert der Münchener Premiumhersteller ab 2012 dem weitaus kleineren Produzenten teurer Liebhaber-Modelle Motoren, wie beide Seiten am Mittwoch bestätigten. Die Benzinaggregate mit vier Zylindern seien für eine neue Baureihe der Schweden bestimmt und würden im britischen Motorenwerk in Hams Hall produziert, teilte BMW mit. Über das Auftragsvolumen und die finanziellen Details sei Stillschweigen vereinbart worden.
 

Für BMW ist es der zweite Zulieferauftrag dieser Art
Im März hatte der US-Spezialfahrzeughersteller Carbon Motors mehr als 240.000 Dieselmotoren im Wert von gut einer Milliarde Euro zum Einsatz in Polizeiwagen bei dem Konzern bestellt.
 BMW kooperiert bereits mit mehreren Partnern, darunter Daimler. Die zuletzt arg gebeutelte Marke Saab will ihren Absatz langfristig auf rund 120.000 Fahrzeuge im Jahr verdreifachen. Über eine Partnerschaft der beiden Autohersteller war seit Monaten spekuliert worden.
 

Im Juni wurde gemutmaßt, BMW könnte neben Motoren auch Getriebe für die neue Variante des Saab 9-2 liefern, einem Kleinwagen auf der Plattform des populären Mini aus dem Hause des Münchner Konzerns. Bei der Saab-Übernahme Anfang des Jahres kündigte der neue niederländische Eigentümer Spyker an, womöglich eine vierte, kleine Reihe auf den Markt zu bringen. Der Luxus-Kleinwagen, eine Neuauflage des 60 Jahre alten Saab 92, könnte in Konkurrenz zum A1 von Audi und auch zum Fiat 500 treten. Das Modell könnte frühestens 2013 auf den Markt kommen und wäre der erste Saab, der komplett unter der Führung von Spyker entstünde.
 

Verluste auch bei Spyker
Die Niederländer hatten den schwedischen Hersteller für 400 Mio. Dollar (297 Mio. Euro) vom krisengeschüttelten US-Konzern General Motors gekauft und vor dem Aus bewahrt. Bis 2012 soll Saab wieder in die Gewinnzone gelangen. Sowohl die Schweden als auch die Luxusautoschmiede Spyker haben in den vergangenen zehn Jahren Verluste eingefahren. Die Finanzierung galt deshalb in der Branche als fraglich; durch den teuren Zukauf geriet Spyker selbst in finanzielle Bedrängnis. Experten zufolge muss Saab mindestens 75.000 Fahrzeuge im Jahr verkaufen, damit der Autobau Geld abwirft. In diesem Jahr sollen es 50.000 bis 60.000 Wagen sein, bis 2012 dann 85.000. Für Saab arbeiten rund 3.400 Menschen. Bei Spyker produzierten im vergangenen Jahr 100 Mitarbeiter rund 31 Luxusschlitten.
 

Börsianer zeigten sich erfreut
An der Börse kam die offizielle Bestätigung von der Motorenkooperation gut an: Die BMW-Aktien legten im frühen Handel gut ein Prozent zu. Der Münchner Konzern hatte sich im Zuge einer strategischen Neuausrichtung 2007 entschlossen, Kooperationen einzugehen und auch eigene Motoren an Dritte zu liefern. Beides galt im Unternehmen zuvor als verpönt. Vorstandschef Norbert Reithofer setzte allerdings auf neue Wege, um Kosten zu senken, zusätzliche Einnahmen einzufahren und so die Eigenständigkeit des vergleichsweise kleinen Premiumherstellers zu sichern. Eine seit 2002 bestehende Motorenpartnerschaft mit PSA Peugeot Citroen aus Frankreich, Europas zweitgrößtem Pkw-Konzern nach VW, wird derzeit ausgebaut. Weitere Kooperationen, etwa bei Unterhaltung im Auto, und ein gemeinsamer Einkauf werden geprüft. Die seit 2008 bestehende Einkaufskooperation mit Daimler wird im Moment ausgeweitet.
 
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