Studie an Mäusen vielversprechend

Fäkal-Transplantationen könnte Schritt zu ewiger Jugend sein

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Das Geheimnis der Jugendlichkeit könnte in unseren Fäkalien liegen, wenn man Forschungen an Mäusen Glauben schenken darf.

Forscher, die Fäkaltransplantationen von jungen auf alte Nagetiere durchführten, konnten die Auswirkungen des Alterns auf deren Gehirn, Augen und Eingeweide umkehren. Sie glauben, dass der Austausch alter Darmbakterien durch neuere Stämme Krankheiten im Körper zurückdrängt. Die Forscher stellen die Theorie auf, dass das gealterte Mikrobiom bei älteren Mäusen die Darmschleimhaut schwächt, sodass Bakterien in den Blutkreislauf gelangen und Entzündungen verursachen können.

Um diese Theorie zu testen, gaben sie auch jüngeren Mäusen Fäkalien aus dem Stuhl älterer Nager. Die jüngeren Mäuse entwickelten daraufhin Entzündungen im Gehirn und Anzeichen für altersbedingte Sehstörungen. Fäkaltransplantationen werden bereits zur Behandlung von C. difficile-Infektionen sowie von Magen-Darm-Erkrankungen wie Kolitis, Reizdarmsyndrom und Verstopfung eingesetzt.

Die Wissenschaftler fügten hinzu, dass eines Tages auch Patienten mit altersbedingten Krankheiten von einer ähnlichen Therapie profitieren könnten, die in Form von Kapseln verabreicht werden kann. Frühere Forschungen haben ergeben, dass das komplexe Netz von Mikroorganismen in unserem Verdauungssystem an Demenz beteiligt ist.

In der jüngsten Studie untersuchten Wissenschaftler der University of East Anglia drei Gruppen von Mäusen, die drei Monate, 18 Monate und zwei Jahre alt waren. Nach Expertenmeinung entspricht eine zweijährige Maus einem Menschen in den Achtzigern. Den Nagetieren wurde ihr vorhandenes Mikrobiom mit Antibiotika „ausgespült, bevor sie mit einem "Kotbrei" gefüttert wurden. Auf diese Weise übertrugen die Wissenschaftler Bakterien aus den Därmen der jüngeren Mäuse auf ihre älteren Artgenossen und umgekehrt.

Bei den älteren Mäusen verhinderte dies, dass die Bakterien die Darmschleimhaut durchdrangen und entzündungsbedingte Gesundheitsprobleme im Gehirn und in den Augen verursachten. Bei den jüngeren Mäusen war das Gegenteil der Fall. Diese jüngeren Mäuse entwickelten altersbedingte Probleme, da ihre Darmschleimhaut geschwächt war und Bakterien in den Blutkreislauf gelangen konnten.

Die Hauptautorin der Studie, Dr. Aimee Parker, eine Expertin für Darmmikroben, sagte, die Ergebnisse enthüllten mehr über den Zusammenhang zwischen Darmgesundheit und dem Alter. "Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse letztlich dazu beitragen werden, zu verstehen, wie wir unsere Ernährung und unsere Darmbakterien beeinflussen können, um unsere Gesundheit im Alter zu maximieren", so Parker.

Die Wissenschaftler waren vorsichtig, was ihre Ergebnisse für menschliche Patienten bedeuten könne, wiesen aber darauf hin, dass in den USA eine neue Fäkaltransplantationsanlage gebaut wird, in der in Zukunft Versuche mit älteren Menschen durchgeführt werden könnten.

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