In der Schweiz kann Menschen die Staatsbürgerschaft verweigert werden, wenn sie als „zu nervig“ empfunden werden.
Ein prägnantes Beispiel dafür ist die 43-jährige Niederländerin Nancy Holten, die bereits zweimal vergeblich um einen Schweizer Pass gebeten hat, weil sie als „zu lästig“ empfunden wird.
Holländerin "zu nervig" für den Pass?
Nancy Holten, eine in den Niederlanden geborene Frau, ist in der Schweiz aufgewachsen und lebt seit ihrer Kindheit in dem Land. Bekannt wurde sie durch den sogenannten "Kuhglocken-Streit". Trotz ihrer langen Aufenthaltsdauer und ihrer fließenden Beherrschung der Schweizerdeutschen Sprache, werden ihre Versuche, die Schweizer Staatsbürgerschaft zu erhalten, immer wieder abgeschmettert. Der Hauptgrund: Sie geht ihren Mitmenschen auf die Nerven.
Abstimmung um Passvergabe
Im Jahr 2015 stimmten 144 von 206 Einwohnern im schweizerischen Gipf-Oberfrick gegen Holten. Mehr als die Hälfte der Menschen in diesem Ort sprachen sich gegen die Vergabe des Schweizer Passes an sie aus. Dies geschah, obwohl die städtischen Behörden ihr grundsätzliches Einverständnis signalisiert hatten. Doch das Votum der lokalen Bevölkerung setzte diesem Plan ein Ende.
Kampf für Kuhglocken-Verbot
Nancy Holten erlangte vor allem durch ihre vehementen Forderungen nach einem Verbot von Kuhglocken Bekanntheit. Sie argumentierte, dass der laute Klang und das Gewicht der Glocken für die Tiere eine Qual seien. Darüber hinaus lehnt sie auch die Jagd, Schweinerennen und laute Kirchenglocken ab und setzt sich öffentlich gegen diese Traditionen ein. Trotz ihrer tiefen Verwurzelung in der Schweiz, ihrem fließenden Schweizerdeutsch und der Tatsache, dass ihre Kinder bereits die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzen, bleibt ihr der eidgenössische Pass bislang verwehrt.