Wie Britney Spears

9 Prozent beenden Liebe per SMS

Vorbild Britney Spears: Immer mehr Beziehungen werden via Handy beendet. Auch in Österreich.

Es war der Hit der Stunde.
Ein TV-Team hatte Rapper Kevin Federline für eine Reality-Format 24 Stunden lang begleitet - und dann passierte das Unerwartete: Federline wurde per SMS von seiner Noch-Ehefrau Britney Spears darüber informiert, dass sie die Scheidung einreichen wird.
Die Kamera hielt drauf, wie Federline erst erstaunt schaute, dann versuchte sich zu sammeln:
Tags darauf wurde das Video von der Plattform "youtube" eine Million mal heruntergeladen - einer neuer Rekord.

Ende per SMS
Die altertümliche Art, per Aussprache Schluss zu machen - sie hat längst ausgedient. Immer mehr Jugendliche (aber auch Erwachsene) beenden Beziehungen übers Handy. Ein paar Kürzel reichen meist, um einen Schluss-Strich zu ziehen.

In Österreich werden pro Jahr 10 Milliarden SMS verschickt, damit 274.000 am Tag. Darunter sind auch immer mehr Botschaften wie: "Das war's mit uns. Viel Glück noch im Leben".
In mehreren europäischen Studien bekannten sich neun Prozent der Telefonierer dazu, bereits einmal eine Beziehung per SMS beendet zu haben.

Gutes Benehmen
Das Kuriose dabei: Die meisten Teenager finden gerade diese Art als besonders schicklich. "Viele Teenager und junge Twens berichten mir, dass sie Telefonate als unzulängliche Kommunikationsform empfinden, ebenso wie E-Mails," sagt die Anthropologin Jan English-Lueck von der San José State University in Spiegel online: "Dagegen erscheinen ihnen SMS-Nachrichten als Form, in der sie sich authentisch ausdrücken können."

Liebe im SMS-Zeitalter
Indes bestätigen immer mehr Untersuchungen, dass sich das Liebesverhalten der Menschen im SMS-Zeitalter drastisch verändert hat. In England etwa bekannten mehr als 50 Prozent aller Handy-Besitzer, sich schon einmal per SMS zu einem Date verabredet zu haben.
Ähnlich viele junge Erwachsene haben bereits Nachrichten mit sexuellen Anspielungen versandt. Auch der Treuefaktor spielt eine Rolle: Etwas mehr als die Hälfte der 16.500 Befragten gaben an, ein Flirt per Handy-Nachricht sei eine Form des Betrugs am Partner.

SMS seien ein "exklusives Forum, in dem die normalen sozialen Regeln unterbrochen" würden, sagte Kate Fox von der London School of Economics. "Die Menschen sagen in den Textmitteilungen oft Dinge, die sie im wirklichen Leben nie sagen würden."

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