Holpriger Streaming-Start

Ansturm legte Disney+-Server teilweise lahm

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Prime-Video-, Apple TV+- und Netflix-Gegner startete mit technischen Problemen.

Wie berichtet, ist der Videostreaming-Markt seit Dienstag (11. November) um einen weiteren Anbieter reicher - zumindest in einigen Ländern: 10 Tage nach dem Start von  Apple TV+  brachte der US-Unterhaltungsriese Disney seinen eigenen Streamingdienst  Disney+ an den Start . Punkten im Wettstreit mit den Platzhirschen  Netflix  und Prime Video von Amazon will der Konzern unter anderem mit Produktionen von Marvel und Pixar , "Star Wars" sowie alten Disney-Zeichentrickfilmen. In Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien soll der Dienst nach Unternehmensangaben am 31. März 2020 starten. Ein Österreich-Starttermin ist noch nicht fixiert. Völlig reibungslos ging das Debüt jedoch nicht vonstatten.

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Ansturm legte Disney+-Server teilweise lahm

Ein enormer Nutzeransturm hat Disney+ nämlich einen Start mit technischen Problemen beschert. Einige Kunden beklagten sich am Dienstag über Schwierigkeiten beim Einloggen oder beim Zugriff auf einzelne Inhalte oder Funktionen. Disney erklärte, man arbeite daran, die Probleme zu beheben. Das Interesse der Nutzer habe noch über den - bereits hohen - Erwartungen gelegen. Darauf war die Server-Infrastruktur offenbar nicht ausreichend vorbereitet.
 
 

Kritik am Simpsons-Format

Darüber hinaus musste Disney für die Ausstrahlung im 16:9 Format von älteren Simpsons-Folgen Kritik einstecken. Diese wurden im 4:3-Format produziert und waren somit oben und unten abgeschnitten. Das führte nicht nur zu einer ungewohnten Darstellung, sondern auch zur "Beschneidung" von Witzen. Durch die fehlenden Bildbereiche ergeben nämlich manche Szenen keinen Sinn mehr. Twitter-Nutzer Tristan Cooper hat diesbezüglich ein Beispiel veröffentlicht. So bekamen die Disney+-Nutzer nicht zu sehen, dass in der Duff-Brauerei die verschiedenen Biersorten über eine gemeinsame Leitung befüllt werden:
 
 

Wichtige Weichenstellung

Mit dem Start von Disney+ stellt der Unterhaltungsriese wichtige Weichen für seine Zukunft: Er macht seine Inhalte in Eigenregie per Streaming verfügbar. Damit konkurriert Disney zum einen mit den etablierten sowie neuen Streaming-Anbietern - könnte zum anderen aber auch Geldströme von seinem bisherigen eigenen TV-Geschäft umlenken.
 
 

Günstiger als Netflix

Disney startete den Dienst zunächst in den USA, Kanada und den Niederlanden. Der Konzern setzt auf seine populären Inhalte wie die "Marvel"- oder "Star Wars"-Filme, um Zuschauer anzulocken. Den Preis setzte Disney mit 6,99 Dollar bzw. Euro pro Monat deutlich unter dem von Netflix an. Apple TV+, das seit 1. November auch in Österreich verfügbar ist, ist mit 4,99 Euro pro Monat noch günstiger, bietet derzeit aber auch deutlich weniger Inhalte.
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