Das iPhone 6s könnte zum absoluten Weihnachtshit werden.
Apple peilt mit den neuen iPhone-Modellen im Weihnachtsgeschäft wieder Rekorde an. Ziel sei es, im laufenden Quartal zwischen 75,5 und 77,5 Mrd. Dollar (zwischen 68,3 und 70 Mrd. Euro) zu erlösen, teilte der US-Konzern in der Nacht zu Mittwoch mit.
Dies wären mehr als die 74,6 Mrd. Dollar, die vergangene Weihnachten in Apples Kassen gespült wurden und auch deutlich mehr als das Bruttoinlandsprodukt Luxemburgs. Die Zuversicht des Technologie-Riesen speist sich unter anderem aus hohen Wachstumsraten in China - trotz der konjunkturellen Abkühlung in der Volksrepublik. Laut Firmenchef Tim Cook wird China bald Apples größter Absatzmarkt und damit die USA überholen.
In den drei Monaten bis Ende September stieg der Umsatz um rund ein Fünftel auf 51,5 Mrd. Dollar. Apple schlug gut 48 Mio. iPhones los - so viel wie noch nie in einem Sommerquartal. Die neuen Modelle 6S und 6S Plus - die größere Version - werden Experten zufolge das jetzt langsam anlaufende Weihnachtsgeschäft massiv anschieben. Bisher liegt der Rekord von Ende 2014 bei 74,5 Mio. verkauften Smartphones im Quartal.
Auf dem chinesischen Markt konnte Apple seine Erlöse zuletzt fast verdoppeln und kam auf 12,5 Mrd. Dollar. Finanzchef Luca Maestri erklärte, Apple könne dort keine Abschwächung seiner Geschäfte ausmachen. Allerdings hatte das US-Unternehmen im Frühjahr mit 13,2 Mrd. Dollar noch mehr umgesetzt.
Analyst Ben Bajarin vom Marktforscher Creative Strategies geht davon aus, dass das Geschäft in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft künftig stärker von saisonalen Schwankungen und Nachfrage-Einbrüchen vor der Veröffentlichung neuer Modelle bestimmt wird. Apples stärkster Konkurrent - der südkoreanische Samsung -Konzern - tat sich in China jüngst schwer, wo lokale Rivalen wie Huawei immer mehr punkten. Analysten trauen diesem Anbieter auch das größte Wachstum auf dem hart umkämpften Smartphone-Markt zu.
Apple steigerte den Nettogewinn im abgelaufenen Quartal um 31 Prozent auf 11,12 Mrd. Dollar. Smartphone-Marktführer Samsung kam nach vorläufigen Zahlen im operativen Geschäft nur auf 6,3 Mrd. Dollar. Wie bei Samsung die Galaxy-Handys für das Gros der Umsätze und Gewinne stehen, ist es bei Apple das iPhone.
Probleme bereitet dem Konzern aus dem Silicon Valley hingegen das iPad. Der Absatz des Tablet-Computers ging um ein Fünftel auf 9,9 Mio. Geräte zurück. Um diesen Trend zu stoppen, wirbt Apple nun mit dem größeren und leistungsstärkeren iPad Pro um Firmenkunden. In Deutschland kommt das Modell im November in den Handel. Erst am Mittwoch wurde allerdings bekannt, dass der taiwanesische Hersteller von Hintergrundbeleuchtung, Coretronic, der auch Apple-Zulieferer ist, wegen der schwachen Nachfrage nach Tablets eine seiner Fabriken in China schließt.
Bei den Verkäufen der neuen Apple Watch zeigte sich der Konzern erneut wenig auskunftsfreudig. Er erklärte lediglich, die Nachfrage nach der Computeruhr liege "über den Erwartungen".