Nach Mega-Deal

BAWAG-Intranet ging in die Knie

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Ausgerechnet! Am wichtigsten Tag des Jahres brach das BAWAG-Intranet zusammen. Mitarbeiter erfuhren vom Mega-Deal per E-Mail.

Noch in der Nacht telefonierte ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer mit Gott und der Welt - und heimste überall Gratulationen ein. Die Mitarbeiter der BAWAG hatten dabei das Nachsehen. Das hausinterne Netz der BAWAG brach zusammen. Statt Info via Internet gab es schlappe E-Mails.

Telefon-Marathon
Nach dem Cerberus-Deal rief ÖGB-Präsident Hundstorfer den Finanzminister an, informierte ihn ausführlich über die Entscheidung, dass die "Hausbank der Republik" an den US-Fonds Cerberus samt österreichischen Konsorten verkauft wird. "Minister Grasser hat uns gratuliert", so Hundstorfer am Freitag.

Ebenfalls auf der Telefonliste: Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, SPÖ-Chef Gusenbauer. Hundsdorfer: "Weder der alte noch der neue Bundeskanzler hat ein Problem mit unserer Entscheidung".

Heute früh hat der ÖGB-Vorsitzende die Mitbewerber, also die Chefs der anderen Banken, angerufen. "Das gehört zur guten Sitte".

Info per E-Mail
Ärgerlich war nach Angaben von Bankmanagern, dass ausgerechnet heute, "am wichtigsten Tag des Jahres", das Intranet der Bank ausgefallen ist. Die wichtigen Nachrichten mussten am Vormittag über E-Mail verbreitet werden.

Freitag nachmittag finden in der BAWAG P.S.K. Mitarbeiterinformationen statt. Für Samstag Vormittag, 9 Uhr, ist eine Sitzung der Aufsichtsräte anberaumt.

Nächste Woche wird der Kaufvertrag unterzeichnet. Aus heutiger Sicht ist für das Signing der kommende Donnerstag ins Auge gefasst.

Die BAWAG P.S.K. soll auch unter mehrheitlich amerikanischer Eigentümerschaft nicht nur Hausbank der Gewerkschaften, sondern auch Hausbank der Republik - mit dem Bundeszahlungsverkehr etc. - bleiben.

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