Rekord und Reumut

600.000 AT-Domains und Anti-Manipulations-Aktion

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Gratis Umlaut-Domains sorgten für einen Boom. Gleichzeitig wurde eine Aktion gegen Manipulation bei der Vergabe gestartet.

Die Aktion der österreichischen Domainverwaltung nic.at, neu registrierte Umlaut-Domains im ersten Jahr kostenlos zu halten, sorgte in den ersten Oktobertagen für einen rasanten Anstieg der Neuregistrierungen. Über 50.000 Neuregistrierungen wurden seit Sonntag durch nic.at verzeichnet, was dazu führte, dass auch die Schallmauer von 600.000 registrierten at.-Domains durchbrochen wurde.

Aktionsprogramm gegen Manipulation
Seit sich ein Mitarbeiter der Domain-Registrierungsstelle illegal Vorteile gegenüber anderen Registraren verschaffte, wurde an einem Aktionsprogramm gegen Manipulation getüftelt. Die Vergabe von Internet-Adressen soll künftigt transparenter werden, Mitarbeiter von nic.at dürfen künftig nicht mehr als Registrare tätig sein und müssen eine Unvereinbarkeitserklärung unterschreiben. Die Log-Files der Registrare bleiben gespeichert und können überprüft werden.

Umlaut-Domains gratis
Noch bis Ende November können die so genannten Umlaut-Domains, worin neben Umlauten auch andere Sonderzeichen verwendet werden können - im ersten Jahr kostenlos registriert werden. Allerdings nicht bei nic.at direkt, sondern nur über an der Aktion teilnehmende Registrare.

Europameister bei Landes-Domains
Laut aktuellen Zahlen des Unternehmens führt Österreich innerhalb Europas bei der Verwendung von "lokalen" Domains. Fast 70 Prozent aller im Inland genutzten Domains haben die Endung ".at". In Deutschland sind es nur 63 Prozent, in Frankreich gar nur 27 Prozent.

Verwendung mit Einschränkungen
Verwendet werden können die Umlaut-Domains aber derzeit nur für Webseiten - und auch hier nur eingeschränkt. Microsofts Internet Explorer, derzeit immer noch der am weitesten verbreitete Webbrowser, unterstützt IDN-Domains nur mit zusätzlicher Software. Erst die Version 7, die noch dieses Jahr verfügbar sein soll, kann dies dann, wie etwa Mozilla Firefox oder Opera, ohne Zusatzsoftware. Die Unterstützung von Umlauten in E-Mail Adressen ist, wie Richard Wein bestätigte, noch in weiter Ferne. Hier fehlen noch die notwendigen Standards und deren Implementierung.

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