User müssen bezahlen

YouTube verrät Nutzerdaten

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Dass Millionen von Internetnutzern jeden Tag urheberrechtlich geschützte Videos bei YouTube ansehen, ist bekannt. Neu ist, dass sie dabei beobachtet werden.

Online-Videoplattform YouTube kommt zunehmend wegen der Veröffentlichung von urheberrechtlich geschütztem Film-Material in Bedrängnis. Jetzt versucht das die Video-Plattform das Übel abzuwenden und dabei müssen die User herhalten. YouTube hat nämlich die Daten der Nutzer, die die Daten zur Verfügung stellen gespeichert und nun auch weitergegeben. Bald könnten schon die ersten Hollywood-Anwälte an privaten Haustüren klopfen.

Erste Klagen richten sich schon an User
Nachdem YouTube im Mai eine gerichtliche Vorladung von Viacoms Paramount Pictures erhalten hatte, gaben deren Betreiber der Aufforderung der Anwälte des Filmstudios nach und gaben die Daten eines Nutzers bekannt, der einen Dialog aus dem Film «Twin Towers» hochgeladen hatte. Der wurde US-Medienberichten zufolge, wegen Copyrightverletzung des New Yorker Filmemachers Chris Moukarbel, Urheber des 12-Minutenfilms, im Juni verklagt.

Kein Schutz vor der Piraten-Inqusition
Die Tatsache, dass die Nutzer-Daten von YouTube so bereitwillig herausgegeben wurden, anstatt das Video wie auch Ende vergangener Woche 30.000 Videos auf Aufforderung hin zu entfernen, macht den YouTube-Nutzern deutlich, dass sie nicht mit Schutz vor den Hollywood-Anwälten rechnen können. Ähnlich wie die Musik-Industrie im Falle der ehemals illegalen Musiktauschbörse Napster warnen die Vertreter der Copyright-Inhaber jetzt zunächst die Nutzer Plattform, um dann Individuen zu verklagen, wie die «Twin Tower»-Episode zeigt.

Gar nicht Googles-Art
YouTubes Kapitulation gegenüber Paramount steht im Gegensatz zu der Philosophie der neuen Inhaber der Firma. Die Inhaber des Suchmaschinenbetreibers Google, die YouTube kürzlich für 1,6 Milliarden Dollar gekauft haben, hatte sich erfolgreich gegen die Forderungen des US Justiz-Ministeriums gewehrt, Nutzer-Details bekannt zu geben.

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