Erstkonkakt

Das Google-Handy "Nexus One" im Test

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Kann Google's erstes Smartphone halten, was die tolle Ausstattung verspricht? OE24 hat es getestet.

Mit dem Smartphone "Nexus One" wurde der Internet-Riese zum Hardware-Anbieter, und dringt so mit immer mehr Produkten in das Kerngeschäft seiner Erzrivalen Apple und Microsoft vor. Das Smartphone soll vor allem dem iPhone Kunden abjagen.

Zwar ist das Google-Phone, das vom Handy-Riesen HTC gefertigt wird, in Österreich noch nicht offiziell erhältlich, zahlreiche Fans haben sich das Nexus One aber auch bei uns bereits besorgt. Nach dem Auspacken und Zusammenbauen sticht gleich die gute Verarbeitung positiv hervor. Das Gehäuse wirkt sehr robust und auch eleganter als es die Fotos vermuten lassen. Die Fuge zwischen der vorderen und hinteren Abdeckung verläuft äußerst schmal und ist während der Benutzung nicht zu spüren.

Basics
Beim Einschalten wird man Android-typisch vom kleinen grünen Männchen und einer beeindruckenden grafischen Animation begrüßt. Hier will Google zu Recht auf die hervorragende Darstellungsqualität des 3,7 Zoll großen Touchscreens (854 x 480 Px) inklusive stromsparender und kontraststarker OLED-Technologie aufmerksam machen. Auf den ersten Blick sieht der Home-Desktop gleich wie bei allen Android-Handys aus. Nur die Animationen im Hintergrund verraten, dass hier die brandneue Version 2.1 des Betriebssystems arbeitet. User können aus unterschiedlichen Hintergründen wählen, die sogar auf Eingabebefehle reagieren. Ein wirklich gelungener Gag. Im Vergleich mit anderen Androiden arbeitet das Nexus One deutlich schneller. Das hängt aber nicht nur mit der Version 2.1 zusammen, sondern wird vielmehr durch den leistungsstarken Snapdragon-Prozessor mit einem GHz (!) ermöglicht. Dieser sorgt auch dafür, dass das Smartphone selbst wenn mehrere Programme gleichzeitig verwendet werden (Multitasking), noch immer zügig arbeitet. Auch die Bedienung des Touchsrceens funktioniert einwandfrei und präzise. An die Perfektion des iPhones kommt das Google-Phone jedoch nicht ganz heran. Den integrierten Trackball, der das Scrollen und seitliche Blättern vereinfachen soll, verwendet man eher selten, denn mit der Touch-Eingabe funktionieren diese Befehle genauso flott. Die vier Sensortasten am unteren Rand des Displays sind im Vergleich zum Trackball wirklich gelungen. Mit ihnen kann man die wichtigsten Funktionen mit nur einer kurzen Berührung aufrufen.

Software-Highlights
Eine echte Innovation von Android 2.1 ist die Spracheingabe. Zwar funktioniert dieses Feature derzeit nur in Englisch, wer die Sprache beherrscht, wird von dieser Annehmlichkeit jedoch begeistert sein. Selbst lange SMS stellen für das Nexus One kein Problem dar. Die Software wandelt die gesprochenen Laute in Textnachrichten um. Zweites Highlight ist die kostenlose Navigationsfunktion, welche die Daten mit Google-Maps abgleicht. Außerhalb der Vereinigten Staaten funktioniert dieser Dienst zwar nur statisch, weist den Weg dennoch immer exakt. Der integrierte GPS-Empfänger ermittelt den aktuellen Standort, dann gibt man das gewünschte Ziel ein und das schlaue Smartphone zeigt dem User den richtigen Weg. Des Weiteren arbeitet auch der digitale Kompass fehlerfrei.

Multimedia
Die integrierte 5 MP Kamera liefert bessere Ergebnisse als die Kamera des iPhones. Wenn die Lichtverhältnisse gut sind, kann sie es sogar mit echten Digitalkameras aufnehmen. Sobald es jedoch etwas dunkler wird, sind die Fotos nicht mehr wirklich brauchbar. Die Videofunktion arbeitet ebenfalls problemlos. Gespeichert werden die Daten auf der mitgelieferten microSD-Karte mit 4 GB (max. erkennt das Gerät 32 GB große Karten).

Surfen und telefonieren
An der Sprachqualität bei Telefonaten gibt es nichts auszusetzen. Der Telefonpartner ist deutlich zu hören und selbst wird man bei entsprechender Netzqualität ebenfalls störungsfrei verstanden. Ein weiterer Pluspunkt des Nexus One ist seine schnelle und stabile Internetverbindung. Im UMTS-Netz (3G) surft man wirklich flott und der Datendownload geht rasch voran. Aufgrund der vorinstallierten Google-Dienste (Mail, Maps, YouTube, etc.) kommen Nutzer, welche diese Dienste auch am Computer verwenden, voll auf ihre Kosten. Qualitativ hochwertige YouTube-Videos werden auf dem Display wirklich hervorragend dargestellt. Wenn ein WLAN-Hotspot in der Nähe ist kann man auch ohne anfallende Datenkosten ins Internet. Da das Nexus One bereits den neuen n-Standard unterstützt, ist man über WLAN sogar noch schneller im WWW unterwegs. Wie beim iPhone, können sich auch Android-User, ihr Handy mit unzähligen (teilweise kostenlosen) Apps ordentlich aufpeppen.

Mit seiner Größe (Abmessungen L/B/H: 11,9/5,98/1,15 cm) und dem Gewicht von 130 Gramm liegt das Smartphone mit seinen Hauptkonkurrenten auf Augenhöhe.

Fazit
Google ist mit dem Nexus One ein wirklich guter Einstieg in den Smartphone-Markt gelungen. Zwar wird es das iPhone nicht vom Thron stoßen können, für das Unternehmen wird sich das Wagnis jedoch mit Sicherheit lohnen. Denn mit dem Nexus One macht Google ja auch Werbung für seinen ständig wachsenden Android-Market. In diesem sind mittlerweile bereits über 20.000 Apps erhältlich, von denen ein Großteil kostenlos ist. Und jüngste Studien haben ergeben, dass das Betriebssystem Android, weltweit die mit Abstand höchsten Zuwächse erzielt. Zurzeit ist das Nexus One in Europa noch ziemlich teuer, sobald es Google jedoch auch hier offiziell verkauft, können Kunden mit einem Kauf nicht viel falsch machen.

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