Ein Gerät, das selbstständig ein warmes Gericht zubereitet, klingt wie ein Traum für alle, die wenig Zeit oder Lust aufs tägliche Kochen haben. Mit der kompakten Kochmaschine Posha könnte dieser Wunsch ein Stück weit Realität werden.
Sie übernimmt zentrale Schritte beim Kochen – zumindest dann, wenn die Vorbereitung zuvor von Hand erledigt wurde. Entwickelt wurde das Gerät in den Vereinigten Staaten und ist dort bereits auf dem Markt erhältlich.
Kompakter Küchenhelfer kocht automatisch
Auf den ersten Blick erinnert das Gerät an eine klassische Filterkaffeemaschine. Der Entwickler Raghav Gupta beschreibt es daher auch gerne als „Kaffeemaschine für Essen“. Ursprünglich hatte das von ihm gegründete Start-up vor, einen Roboterarm für den Haushalt zu bauen. Entstanden ist jedoch ein Gerät in der Größe einer handelsüblichen Mikrowelle.
Es besteht im Wesentlichen aus einem Induktionskochfeld, auf dem ein Topf mit automatischem Rührwerk sitzt. Rundherum sind mehrere Behälter angebracht, in denen Zutaten, Gewürze und Wasser einsortiert werden. Oberhalb des Geräts befindet sich eine Waage, mit der die Menge der Zutaten abgemessen werden kann. Ein integrierter Bildschirm mit Touchfunktion leitet Schritt für Schritt durch die Vorbereitung.
Technik erkennt Gargrad mit Kamera
Posha arbeitet mit sogenannter Computer-Vision, also einer Kamera, die den Garvorgang überwacht. Das Gerät entscheidet mithilfe dieser Kamera selbst, wann der nächste Kochschritt erfolgen soll. Anstatt sich also stur an feste Zeiten zu halten, beurteilt das System visuell, ob etwa Zwiebeln bereits angebraten sind oder Fleisch die gewünschte Bräune erreicht hat.
Sobald das System erkennt, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist, fügt es automatisch die nächsten Zutaten aus den vorbereiteten Behältern hinzu. Aufgrund des einteiligen Aufbaus – nur ein Topf wird verwendet – ist Posha allerdings auf bestimmte Gerichte beschränkt. Suppen, Currys und einfache Pfannengerichte sind problemlos möglich, Nudelgerichte hingegen nur in Varianten, bei denen alles gleichzeitig gekocht wird.
Vorbereitung bleibt Handarbeit
Trotz aller Automatisierung ist das Gerät kein vollständiger Ersatz für einen menschlichen Koch oder eine Köchin. Vor dem Kochen müssen alle benötigten Zutaten vorbereitet und portionsgerecht in die vorgesehenen Behälter gefüllt werden. Das bedeutet: Gemüse waschen, Zutaten schneiden, Kräuter zerkleinern – all das bleibt Aufgabe der Nutzerin oder des Nutzers. Auch wenn der Kochvorgang danach vollautomatisch abläuft – inklusive Start zur festgelegten Uhrzeit und Benachrichtigung per App –, kann das Gerät das händische Zubereiten der Zutaten nicht ersetzen.
Bedienung auch für Kochanfänger geeignet
Die Bedienung von Posha ist laut Hersteller besonders nutzerfreundlich gestaltet. Auf dem großen Bildschirm werden alle Vorbereitungsmaßnahmen detailliert erklärt, sodass auch Personen mit wenig Kocherfahrung zurechtkommen sollen. Ein kleiner Spielraum bei der exakten Dosierung ist laut Entwickler ebenfalls vorgesehen. Wer bestimmte Zutaten nicht im Haus hat, kann diese meist durch ähnliche ersetzen. Nach dem Essen lassen sich die beweglichen Teile des Geräts bequem im Geschirrspüler reinigen. Die Außenflächen sollten jedoch manuell mit einem Tuch gesäubert werden.
Preis, Abo und Verfügbarkeit
Der Kaufpreis für Posha liegt bei 1.500 US-Dollar (umgerechnet rund 1.390 Euro, Stand: Mai 2025). Im Lieferumfang enthalten sind 50 Kochrezepte sowie regelmäßige Softwareupdates für das Gerät. Wer mehr Abwechslung beim Kochen möchte, kann ein zusätzliches Abo abschließen. Dieses kostet rund 15 US-Dollar pro Monat (etwa 14 Euro) und bietet unbegrenzten Zugriff auf Rezepte aus der Datenbank des Herstellers. Außerdem lassen sich Rezepte aus dem Internet übernehmen und im Gerät nachkochen.
Die erste Produktionsreihe wurde im Jänner veröffentlicht und ist laut Hersteller mittlerweile vergriffen. Vorbestellungen für eine zweite Serie sind bereits möglich, allerdings derzeit nur in den Vereinigten Staaten (USA).