Befürworter vs. Gegner

Festplattenabgabe führt zu Mega-Zoff

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Handel & Co. würden "unnötige Kampagnisierung des Themas" betreiben.

Die Gegner einer Festplattenabgabe machen mit einer neuen Kampagne mobil gegen deren Einführung. Bürger sollen mit einer Gratis-SMS "Stop zur Festplattenabgabe" sagen, wie aus einer Aussendung hervorgeht. Wirtschaftskammer und betroffene Branchenvertreter haben am Dienstag vor dem Parlament den Startschuss zur einmonatigen Protestkampagne gegeben.

"Wir rufen die Bevölkerung auf, unsere Kampagne per SMS oder auch online zu unterstützen und ihre Stimmen gegen die Pläne der Regierung zu erheben", wird Thomas Schöfmann, Sprecher der "Plattform für ein modernes Urheberrecht", zitiert. Dafür sollen sie eine SMS an die Nummer 0800/100 22 070 schicken oder online "protestieren". Nach Ablauf der Kampagne Ende Juni sollen die gesammelten Stimmen den zuständigen Ministern vorgelegt werden.

Befürworter konterten prompt
Kritik an der SMS-Protestkampagne üben die heimischen Verwertungsgesellschaften. Handel und Elektroindustrie würden "gezielt Fehlinformationen streuen", mit falschen Zahlen argumentieren und "eine unnötige Kampagnisierung des Themas" betreiben, wie es in einer Aussendung heißt. "Wir werden weiterhin sachlich bleiben."

Für die Ausweitung der Leerkassettenvergütung sprechen aus der Sicht der Verwertungsgesellschaften juristische Gutachten, ökonomische Studien und "ein bewährtes Modell", dass nicht nur in Österreich funktioniere. Nur durch die Festplattenabgabe könne "höchste Treffsicherheit für die Künstler und Rechtssicherheit für die Konsumenten garantiert werden". Da das jetzige Vergütungssystem in der Vergangenheit gut funktioniert habe, sei eine technologische Anpassung "der nächste logische Schritt". Diesbezüglich sieht man die Politik gefordert.
 

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