Nach dem aufgedeckten Ausspähskandal soll es zwischen den Gründungsmitgliedern krachen.
Die Investmentfirma hinter dem israelischen Unternehmen NSO, welches die Spähsoftware Pegasus herstellt, soll aufgelöst werden. Das erfuhr die französische Nachrichtenagentur AFP aus einer Quelle, die der Firma nahesteht und die entsprechende Medienberichte bestätigte. Die in London ansässige Novalpina Capital hatte NSO im Jahr 2019 gekauft. Grund für die Auflösung soll ein Streit zwischen den Gründern der Investmentgesellschaft sein.
Beispielloser Abhörskandal
Unklar ist, wem künftig das in die Kritik geratene Unternehmen NSO gehören soll, das derzeit mit den Folgen eines beispiellosen Abhörskandals zu kämpfen hat. Laut gemeinsamen Recherchen von Medien aus zehn Ländern waren hunderte Journalisten, Aktivisten und Oppositionelle weltweit offenbar Opfer umfassender Abhöraktionen. Geheimdienste und Polizeibehörden mehrerer Länder sollen demnach die von NSO angebotene Pegasus-Software verwendet haben, um Mobiltelefone der Betroffenen anzuzapfen. Laut dem WhatsApp-Chef seien davon alle Smartphone-Besitzer betroffen .
Interner Streit
Nach Informationen der "Financial Times" müssen die Investoren von Novalpina über die Zukunft der Vermögenswerte entscheiden. Demnach könnten sie den Fonds entweder in einem Notverkauf auflösen oder eine dritte Partei mit seiner Kontrolle beauftragen. Die französische Zeitung "Les Echos" berichtete, die Auflösung solle einen internen Streit der Gründer beenden. Der NSO-Skandal könnte der Zeitung zufolge "der Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen brachte".