Erste Bilanz

Handy-TV gut gestartet

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Handy-TV funktioniert. Diese Bilanz ziehen zumindest die Mobilfunker nach rund zwei Wochen DVB-H-Ausstrahlung.

One verzeichnete in der Vorwoche allein 1.000 Neukunden für Handy-TV und 3G Hutchison berichtet, das - bisher einzige - DVB-H-Handy Nokia N77 sei derzeit "das meistverkaufte Handy". Ein Testversuch zeigt: Die Übertragung aufs Mobiltelefon funktioniert, Fußballspiele auf dem Winzigbildschirm zu verfolgen, ist aber kein Vergnügen und lässt sich nur bei mangelnder Alternative empfehlen.

15 Sekunden zeitversetzt
Qualitativ lässt sich am Handy-Fernsehen wenig bemängeln. Die Bilder kommen klein aber gestochen scharf daher - allerdings ist gerade beim Fußball in der Totalaufnahme der Ball nicht zu erkennen. Wenn man sich zu schnell hin- und herbewegt, kommt es ab und zu zu kurzen Aussetzern. Die Übertragung der Fernsehprogramme via DVB-H ist im Vergleich zur Kabel-Übertragung rund 15 Sekunden zeitversetzt. Das - im Vergleich mit anderen Handys klobige - N77 ist selbst für technisch Unbegabte relativ leicht zu bedienen und der Akku des Fernseh-Handys hat beim Test rund vier Stunden durchgehalten.

DVB-H funktioniert in der U-Bahn
Wie und wo nutzt man die neue Technologie am sinnvollsten? Für alle, denen beim U- und Straßenbahnfahren langweilig ist, ist das Handyfernsehen eine geeignete Alternative zu Gratiszeitung oder I-Pod. Und im Gegensatz etwa zu terrestrischem Radio funktioniert DVB-H auch in Wiener U-Bahnen. Man sollte allerdings nicht gerade schüchtern oder menschenscheu sein, denn: Handyfernsehen ist neu. Und der Besitzer dieser neuen Technologie ist gnadenlos den neugierigen Blicken seiner umsitzenden Mitfahrer ausgesetzt. Auch spontane Kontaktaufnahme von Mitreisenden ist nicht ausgeschlossen.

Kein guter Tipp fürs Bahn fahren
Für Bahnfahrten ist Handy-TV via DVB-H derzeit noch kein heißer Tipp. Aktuell werden nämlich nur die EURO-Spielstätten mit dem digitalen Signal versorgt. Ein großflächiger Ausbau des Sendenetzes soll erst in den kommenden Monaten folgen. Geeignet ist Handyfernsehen für monotone Jobs, bei denen kein "richtiges" Fernsehgerät in der Nähe ist. Gesehen wurde in der Vorwoche etwa ein Supermarkt-Kassier, der über das hinter der Kassa versteckte DVB-H-Handy die EURO-Vorrunde verfolgte.

Für Fußball-Laien
Sehr zu empfehlen ist ein N77 für Fußball-Laien, die einen Stadionbesuch planen. Weniger, um die Spiele zu verfolgen, sondern um ab und zu den Kommentatoren zuzuhören und dann damit angeben zu können, als einziger zu wissen, weshalb Josef Hickersberger und Joachim Löw beim Österreich-Deutschland-Spiel plötzlich auf der Tribüne saßen.

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