Pädagoge fordert in Facebook-Gruppe gegen "Lernsieg" Kollegen zur Manipulation auf.
Seit diesem Montag ist " Lernsieg " wieder am Start. Doch die Lehrerbewertungs-App sorgt nach wie vor für Wirbel. So hat ein Lehrer auf Facebook eine Art "Selbsthilfegruppe" gegründet (Link unten). Diese hat das Ziel, die von Schülern abgegebenen Bewertungen durch gegenseitiges Bewerten von schlecht bewerteten Lehrern zu manipulieren. Derzeit (Stand: 27. Februar, 11:15 Uhr) hat die private Facebook-Gruppe 362 Mitglieder. Laut den Lernsieg-Betreibern sei das aber gar nicht möglich.
Missbrauch auf diese Weise ausgeschlossen
Laut einer Stellungnahme von den Machern der Bewertungs-App gehe der Pädagoge, der sich in der Gruppe Thomas "Ceccarelli" nennt, fälschlich davon aus, dass sich Lehrerinnen und Lehrer wahllos gegenseitig bewerten könnten, sagte Carmen Schnedl vom Lernsieg-Team. "Schülerinnen und Schüler können immer nur Lehrerinnen und Lehrer an einer einzigen Schule bewerten, gleiches gilt selbstverständlich auch für Erwachsene, die das Lernsieg-Angebot für Selbstbewertungen missbrauchen wollen. Ein Missbrauch in dem geplanten großen Stil ist daher ausgeschlossen."
Konkret lautet die Beschreibung der Gruppe wie folgt:
© Facebook (Screenshot)
Vorbildrolle infrage gestellt
Schnedl ersuchte die Lehrergewerkschaft um Stellungnahme, ob man derartige Konzepte gutheiße und ob man glaube, damit der Vorbildrolle für Jugendliche im Sinne eines konstruktiven Umgangs mit der digitalen Welt gerecht zu werden. "Schließlich wird auf diese Weise versucht, die Meinung von Schülerinnen und Schülern zu sabotieren", sagte sie. Schnedl betonte, dass "Lernsieg" Lehrergewerkschafter Paul Kimberger um einen Gesprächstermin gebeten hat, um seine Bedenken bei der Weiterentwicklung der App berücksichtigen zu können.
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