Zweitgrößter PC-Produzent der Welt zeigt sich für das Ergebnis im 2. Quartal verhalten optimistisch
Laut Konzernangaben wird der Umsatz für die drei Monate bis Ende Juli etwas höher liegen, dafür werde die Gewinnmarge aber etwas niedriger ausfallen. Als Gründe für diese Entwicklung nannte Dell höhere Kosten für Komponenten, ein Preiskampf auf dem Markt und eine für das Unternehmen ungünstige Nachfragentwicklung. Diese entwickle sich nämlich hin zu billigeren Computern wie Netbooks.
Ziele
Dell strebt langfristig eine Umsatzsteigerung von 5 bis 7
Prozent, einen operativen Gewinn von mindestens 7 Prozent des Umsatzes und
einen Kapitalfluss über dem Netto-Gewinn an. "Wir glauben
weiterhin, dass die Kunden ihre Käufe im IT-Bereich aufschieben",
erklärte Finanzchef Brian Gladden. Die Nachfrage werde aber zu einem
bestimmten Zeitpunkt auf ein normales Niveau zurückkehren. Derzeit variiere
die Nachfrage nach Dell-Produkten zwischen Segmenten und Regionen.
Der Computerriese liegt hinter Hewlett-Packard weltweit auf Platz zwei der PC-Hersteller, die alle unter dem Nachfrageeinbruch nach Technologie während der globalen Rezession leiden. Nach Angaben von Analyst Shaw Wu von der Investmentbank Kaufman Bros ist der Dell-Ausblick etwas unter dem ausgefallen, was an der Wall Street erwartet worden war. Dort sei nicht nur mit einem leicht höheren Umsatz, sondern mit einem Anstieg von zwei Prozent gerechnet worden.
Expertenmeinung
Fachleute prognostizierten, dass der
PC-Hersteller noch in diesem Jahr einen Konkurrenten übernimmt, um sich
breiter aufzustellen. Potenzielle Kandidaten dafür seien neben Acer der
Smartphone-Hersteller Palm, der Storage-Spezialist NetApp oder der
IT-Dienstleister Computer Sciences.
Vorquartal lief nicht gut
Im ersten Quartal war der Gewinn von
Dell um mehr als 60 Prozent auf 290 Mio. Dollar (207 Mio. Euro)
eingebrochen. Der Umsatz sank in dem Quartal bis Ende April um rund ein
Viertel auf 12,3 Mrd. Dollar. Der weltweite PC-Absatz war nach Daten der
Marktforschungsfirma Gartner im ersten Quartal um 6,5 Prozent auf 67,2
Millionen Rechner geschrumpft. Besonders betroffen war Dell, vor allem wegen
seiner starken Abhängigkeit von Firmenkunden und der Schwäche auf seinem
US-Heimatmarkt. Derzeit muss Dell fürchten, auf dem globalen PC-Markt hinter
Acer auf den dritten Platz zurückzufallen.