Für große Downloads und Multimedia aus dem Web ist man mit Festnetz-ADSL oder Kabel-Internet immer noch besser beraten.
Mobiles Internet via UMTS und HSDPA hat - so will es uns die Werbung glaubhaft versichern - längst mit konventionellen Festanschlüssen aufgeholt. Die Realität sieht aber anders aus, wie eine Untersuchung des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) nun herausgefunden hat.
"Wenn der Nutzer nachts um vier als einziger neben dem Sendemast steht und sich mobil ins Internet einwählt, dann ist das mobile Breitband vielleicht so schnell, wie die Werbung verspricht", sagt VKI-Chef Franz Floss. Ihn stören vor allem die überzogenen Werbeaussagen beim mobilen Internet, das sich in ganz Österreich immer größerer Beliebtheit erfreut.
Die Anbieter propagieren Download-Geschwindigkeiten bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde - in der Praxis erreichen die vom VKI getesteten fünf mobilen Angebote aber gerade einmal 15 Prozent der versprochenen Werte.
Ländliche Mobilsurfer im Nachteil
Die hohen Datenraten
erreicht man laut VKI ausserdem nur in Ballungszentren - auf dem Land ist
UMTS & Co sogar noch einmal ein ganzes Stück langsamer. Der Grund: Für die
Mobilfunkanbieter rechnet sich ein flächendeckender Highspeed-Ausbau in
dünner besiedelten Regionen kaum - oft muss man sogar komplett auf UMTS
verzichten und mit dem noch viel langsameren GPRS/EDGE Vorlieb nehmen.
Schnell genug?
Dennoch, und das räumen auch die
Konsumentenschützer ein: Für drei Viertel der österreichischen
Internetnutzer ist die erreichte Datenrate immer noch ausreichend. Die
meisten User rufen unterwegs vor allem E-Mails ab, wobei man kaum auf hohe
Datenraten angewiesen ist. Der Prozentsatz an Power-Usern, die große
Datenmengen mobil aus dem Web saugen, sei fast verschwindend gering.
Fix schlägt mobil
Wer viel aus dem Netz lädt, ist aber
ohnehin mit einem Festanschluss viel besser bedient. Vor allem wenn man auf
das umfangreiche Multimedia-Angebot im Internet scharf ist, kommt man um
ADSL oder Kabel kaum herum.