Eine Nokia-Sprecherin weist Berichte über einen Verkauf der Handy-Sparte zurück.
Dementi: Nokia hat nach eigenen Angaben keine Pläne zum Verkauf seiner Mobiltelefon-Produktion. Das sagte eine Nokia-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur dpa am Montag als Reaktion auf einen Bericht der "Wirtschaftswoche". In der neuen Ausgabe des Magazins wird der ranghohe Nokia-Manager Anssi Vanjoki mit der Aussage zitiert, langfristig sei ein Verkauf der Handy-Fertigung denkbar (siehe unten).
Übersetzungsfehler
Die Nokia-Sprecherin sprach von einem
Übersetzungsfehler. "Wir haben keine Pläne, unser Geschäftsmodell zu
verändern. Wir haben keine Pläne, unsere Produktion zu verkaufen", betonte
sie. Das Fertigungsnetz sei ein Kernbereich des Nokia-Geschäfts.
Ausgelöst wurde die Diskussion durch Interview-Aussagen vom derzeitigen Nokia-Vorstand Anssi Vanjoki:
"Wir müssen die Chance nutzen, Nokia völlig neu aufzustellen. Aus dem Hersteller von Mobiltelefonen wird ein Anbieter von Internet-Lösungen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass Nokia gestärkt aus dieser Transformation hervorgeht", sagte Nokia-Vorstand Anssi Vanjoki dem Magazin "Wirtschaftswoche". Darum kam das Blatt zur Interpretation, dass der finnische Konzern nach einem Umsatz- und Gewinnrückgang langfristig die Trennung vom Telefongeschäft nicht ausschließt.
Konkurrenz hat Vorsprung
Der Manager räumte ein, dass Nokia
hinter den Entwicklungen von Apple,
Google und dem Blackberry-Hersteller RIM hinterher hinkt. "Wir waren
auf die Angriffe nicht optimal vorbereitet, weil wir den dazu erforderlichen
Umbau sicherlich zu langsam angegangen sind." Es sei schon vor zwei
Jahren klargewesen, dass der Umbau keinen Aufschub dulde. Erst die
Wirtschaftskrise habe die Dringlichkeit vor Augen geführt.
Trennung von Handy-Sparte?
Heute arbeite jeder bei Nokia an der
Neuausrichtung. Die könne auch dazu führen, dass sich Nokia von der
Herstellung von Mobiltelefonen trennt, wurde Vanjoki zitiert. "Man soll
nie nie sagen. Doch heute sind unsere Fabriken und unser weltweites
Logistiknetz ein wichtiger Wettbewerbsvorteil, den wir nicht aus der Hand
geben sollten. Noch bauen wir alle Handys selbst und sind unter anderem
deshalb so erfolgreich, weil wir es schaffen, 500 Millionen Geräte pro Jahr
in jeden Winkel der Welt zu transportieren."