Chipkonzern ARM

Softbank kauft König der Smartphone-Welt

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Japanischer Telekomkonzern will britischen IT-Riesen für 29 Mrd. Euro schlucken.

Der japanische Telekomkonzern SoftBank will den britischen Chipentwickler ARM Holdings für umgerechnet 29 Mrd. Euro (24,15 Milliarden Pfund) übernehmen. ARM-Aktionäre sollen je Anteilsschein 17 Pfund in bar erhalten, wie das Tokioter Unternehmen am Montag mitteilte. Der britische Konzern empfahl den Aktionären, das Offert anzunehmen.

Die 17 Pfund je Aktie entsprechen einem Aufschlag von 40 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. Nach Angaben des britischen Unternehmens wird ARM als eigenes Unternehmen fortbestehen und den Firmensitz weiter in Cambridge haben. Die Mitarbeiterzahl in Großbritannien soll demnach in den kommenden fünf Jahren mindestens verdoppelt werden. Der britische Finanzminister Philip Hammond erklärte, die Übernahme zeige, dass das Königreich für Investoren trotz Brexit nichts von seiner Attraktivität eingebüßt habe. Die Briten hatten im Juni für einen EU-Austritt gestimmt.

Vom Computerhersteller zum König der Smartphone-Welt

Der britische Heimcomputer Acorn Archimedes aus den 80er Jahren bliebe nur eine Fußnote in der Technik-Geschichte, wenn da nicht seine Chips wären. Der Prozessor lief mit der sogenannten RISC-Architektur (Reduced instruction set computing) mit einfachen und schnell ausführbaren Befehlen.

1990 gliederte Acorn die Chip-Entwicklung in eine eigenständige Firma aus: Advanced RISC Machines, heute nur noch unter der Abkürzung ARM bekannt. Damit wurde der Grundstein für die heutige Dominanz der Technologie bei mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets gelegt.

Unter den ersten Kunden war der damalige große Anteilseigner Apple , der die Prozessor-Architektur für seinen persönlichen Assistenten "Newton" einsetzte. Das Gerät scheiterte am Markt, aber die Technologie hinter den Chips breitete sich schnell in verschiedene Geräte von Druckern bis Unterhaltungselektronik aus. Die große Stunde von ARM als Chipdesigner schlug aber erst mit dem Vormarsch der Smartphones: Die Prozessoren, die besonders wenig Strom verbrauchen, waren genau das Richtige, damit die Computer-Handys nicht sofort die Batterie leersaugten.

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