Gefahr für Facebook

Snapchat steht vor Mega-Revolution

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Beliebte Anwendung könnte dem größten sozialen Netzwerk ordentlich zusetzen.

Trotz diversen Negativschlagzeilen aufgrund von kontroversen Fotoeffekten zählt Snapchat unumstritten zu den Apps der Stunde. Die Anwendung, die mittlerweile über 200 Millionen aktive Nutzer hat, ist vor allem bei jungen Smartphone-Nutzern äußerst beliebt. Und diese wollen stets etwas Neues. Snapchat reagierte unlängst mit der Einführung der Memories-Funktion , mit der Nutzer erstmals ihre Fotos und Videos speichern können, auf einen Wunsch seiner Fangemeinde. Dies kam fast einer Revolution gleich. Doch wenn man jüngsten Informationen glaubt, steht eine echte Revolution erst bevor.

Such-Start-up gekauft

Wie Business Insider berichtet, hat Snapchat das Such-Start-up Vurb gekauft und dafür stolze 200 Millionen Dollar auf den Tisch geblättert. Aktuell können Vurb-Nutzer Suchergebnisse nicht nur speichern, sondern gleich auch mit ihren Freunden teilen. Zudem liefert das Start-up viele Infos, die direkt an die Bedürfnisse seiner Nutzer angepasst sind – hier reicht das Angebot von der aktuellen Wettervorhersage über interessante Locations in der Nähe des derzeitigen Aufenthaltsorts bis hin zu aktuellen Top-Trends. Auf Wunsch können die User direkt über Vurb einen Tisch in einem Restaurant reservieren oder Tickets für ein Konzert kaufen. In die App, die es kostenlos für iOS und Android gibt, sind auch Dienste wie Google Maps, Uber, Netflix oder Angebote des Online-Riesens Amazon integriert.

Was hat Snapchat mit Vurb vor

Doch wie passt das nun zu Snapchat? Vurb ist zwar äußerst praktisch, die Funktionen passen aber nicht wirklich zum neuen Eigentümer. Darüber hinaus gibt es viele Anwendungen, die ähnliche Funktionen bieten. Doch Snapchat geht es laut dem Bericht gar nicht um die aktuelle App, sondern um die Entwickler, die dahinter stehen. Das Vurb-Team soll äußerst kompetent und kreativ sein. Die Mitarbeiter, die durch die Übernahme natürlich nun zu Snapchat gehören, sollen die Foto- und Video-App weiterentwickeln. So dürfen sich Snapchat-Nutzer künftig wohl auf eine praktische Suchfunktion freuen, mit der sie für sie interessante Themen oder User finden können. Darüber hinaus spekuliert Business Insider darüber, dass auch die eine oder andere Vurb-Funktion in Snapchat integriert werden könnte. Möglich wäre etwa, dass sich Nutzer in Zukunft über Snapchat miteinander verabreden könnten. Ist ein passender Zeitpunkt und Ort gefunden, könnten die Nutzer auch gleich einen Tisch in einem Restaurant reservieren. Auch weitere Anwendungsszenarien wären denkbar.

Gefahr für Facebook

Sollten die neuen Funktionen tatsächlich kommen, würde Snapchat zu einer Art Facebook-Gegner avancieren. Und das käme wohl wirklich einer Revolution gleich. Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat das Potenzial von Snapchat bereits früh erkannt, scheiterte aber mit einer Übernahme, da die Gründer ein Milliarden-Angebot ablehnten. In Zukunft könnte Snapchat dem größten sozialen Netzwerk also noch mehr Nutzer abspenstig machen. Da die App vor allem bei Jugendlichen extrem boomt, bei denen Facebook bereits ins Hintertreffen gerückt ist, könnte sich das auch stark auf die wichtigen Werbeeinnahmen der Dienste auswirken. Aktuell wird Facebook noch mit Werbemilliarden überschüttet , sollte die extrem wichtige Zielgruppe der Jungen aber weiter abwandern, könnte sich das schnell ändern. Twitter kann bereits ein Lied davon singen.

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