Gewinn gesteigert

Softwareanbieter Adobe trotzt der US-Flaute

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Der US-Softwareanbieter Adobe hat seinen Gewinn im ersten Quartal um die Hälfte gesteigert und damit den Markt entzückt.

Unter dem Strich seien 219,4 Mio. Dollar (139,8 Mio. Euro) verdient worden nach knapp 144 Mio. Dollar vor Jahresfrist, teilte der Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. Weil das Management zudem trotz der schwächelnden heimischen Wirtschaft bis auf weiteres an seinem Ausblick für das Gesamtjahr festhält, reagierten Börsianer erleichtert: Die Aktie legte nachbörslich sechs Prozent zu.

Starkes Geschäft mit der Grafik
Adobe profitierte im Berichtszeitraum vor allem von einem starken Geschäft mit seiner Dokumentensoftware sowie Grafikprogrammen. Umstrukturierungskosten und andere Sonderposten herausgerechnet verdiente der Konzern pro Aktie 48 Cent. Analysten hatten auf dieser Basis im Schnitt mit 45 Cent gerechnet. Der Umsatz stieg um 37 Prozent auf gut 890 Mio. Dollar. Im Vorjahreszeitraum hatten sich viele Kunden mit dem Kauf von Adobe-Produkten indes noch zurückgehalten, weil sie den Start des neuen Grafikprogrammpakets "Creative Suite 3" abwarten wollten.

Experten für Zukunft skeptisch
Analysten atmeten nach den jüngsten Zahlen auf. "Die Leute dachten, es würde ein schlechtes Quartal werden", sagte etwa Gene Munster von Piper Jaffray. Dies sei aber nicht der Fall gewesen. Im Allgemeinen zeigten sich die Experten jedoch skeptisch, ob Adobe auch künftig den wirtschaftlichen Bedingungen trotzen und Gewinne über den Markterwartungen einfahren könne. Es sei vielmehr zu erwarten, dass die Nachfrage in den kommenden Quartalen sinke, meinte Goldman-Sachs-Analyst Sasa Zorovic.

"Nicht immun gegen Konjunkturflauten"
Adobe selbst gibt sich bis auf weiteres optimistisch. Das Unternehmen will im zweiten Quartal ohne Sonderposten zwischen 45 und 47 Cent je Aktie verdienen. Für das gesamte Geschäftsjahr 2008 bekräftigte das Management, ein Umsatzwachstum von etwa 13 Prozent anzupeilen. Adobe-Chef Shantanu Narayen schloss aber nicht aus, die Jahresprognose für den Umsatz mittelfristig zu überarbeiten, sollte sich die US-Wirtschaft weiter deutlich abschwächen. "Wir sind keinesfalls immun gegen Konjunkturflauten in unseren wichtigsten Märkten", sagte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten.

Aktien im Plus
Adobe-Aktien hatten den Handel an der Nasdaq am Dienstag in Erwartung der Zahlen mit einem Aufschlag von 3,5 Prozent auf 31,88 Dollar beendet. Nachbörslich legten sie dann noch einmal auf 33,80 Dollar zu.

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