Windows Vista ist zwar das sicherste Betriebssystem aus dem Hause Microsoft, ohne Antiviren-Programme kommt man aber dennoch nicht aus. So machen sie Vista virensicher!
Ein Microsoft-Manager sorgte unlängst für eine "falsche" Sensation: Windows Vista sei so gut geschützt, dass kein zusätzliches Antiviren-Programm mehr notwendig sei. Die Aussage wurde jedoch zurückgezogen, und das ist gut so. Denn: Windows Vista ist sicherer als alle Microsoft-Betriebssysteme davor, aber bei weitem nicht ausreichend geschützt.
So schützt Sie Vista
Einer der Schutzmechanismen im neuen Windows nervte die ersten Tester enorm: Die "User Account Control" (Benutzerkontosteuerung) fragt nach, ob man Veränderungen am System erlauben wwill. Die Idee ist nicht schlecht, hat aber ein großes Manko: Bei hoher Sicherheit nervt sie Benutzer durch dauerende Nachfragen, die bald "automatisch" weggeklickt werden. Senkt man die Sicherheitsstufe für komfortables Arbeiten, bringt sie nicht mehr viel.
Schutz für den Browser
Im Internet Explorer 7 bietet Microsoft - allerdings nur unter Windows Vista, bei Windows XP abwärts funktioniert das nicht - einen "geschützten Modus" für das Lesen von Webseiten. Hier arbeitet der Browser mit reduzierten Rechten, die Schadprogrammen das Leben schwer machen. Vermutlich werden Hacker die Barrieren bald überwinden.
Die zweite Schutzmethode - das Deaktivieren von ActiveX-Komponenten - schränkt den Benutzer zu sehr ein und wird von vielen deaktiviert werden. So können zum Beispiel keine Flash-Videos auf Webseiten abgespielt werden.
Windows Defender
Direkt an die Sicherheitsbedenken der Benutzer richtet sich der "Windows Defender", bei dem es sich allerdings nicht um ein Antiviren-Programm handelt. Der integrierte Schutz deckt nur einige Schadprogramme ab, schützt jedoch nicht vor Viren, Trojanern und Würmern.
Microsoft OneCare Live
Mit "OneCare" bietet Microsoft dann noch ein zusätzliches Programm, das allerdings kostenpflichtig ist. Damit will man erstmals wirklich Antiviren-Anbietern Konkurrenz machen. Aus drei Gründen dürfte Microsoft hier jedoch nicht so schnell reüssieren:
- Microsoft hat in puncto Sicherheit einen schlechten Ruf, die populären Programme sind zudem für Hacker ein lohnendes Ziel.
- Microsoft reagiert langsamer auf Bedrohungen als etablierte Experten - das zeigt sich schon bei Updates und gilt erst recht für den Viren-Bereich.
- Die entscheidende Erkennungsqualität der Antiviren-Suche bleibt bei "OneCare" im Vergleich weit zurück.
So wird Windows sicher
Wichtig ist: Obwohl man nie zwei Antiviren-Produkte parallel installieren sollte, ist der "Windows Defender" hier eine Ausnahme. Er ist so konzipiert, dass er einen zusätzlichen Antiviren-Schutz optimal ergänzt.
Ob Sie nun Microsofts "OneCare" oder einen Spezialisten wie Kaspersky, Symantec oder Norton wählen, ist völlig Ihre Entscheidung. Am besten orientieren Sie sich an unabhängigen Leistungstests. Wichtig: Startvorteile durch eine "bessere" Integration ins Betriebssystem bei "OneCare" sind jedenfalls nur ein Mythos und sollten Ihre Wahl nicht beeinflussen.
Ansonsten gilt: Viele Bedrohungen können Sie als Benutzer selbst erkennen. Vorsicht ist nach wie vor bei E-Mail-Anhängen, verdächtigen Webseiten und Software aus unbekannter Quelle geboten.
Wer nur sicheren Webseiten vollen Zugriff erlaubt und nicht immer mit Administrator-Rechten arbeiten muss, kann sich unbeschwerter im Internet bewegen. Wer zu bequem ist, ab und zu eine Sicherheits-Nachfrage des Betriebssystems zu beantworten, zahlt unter Umständen einen hohen Preis dafür.