500 Akkus

Youtuber versorgt Haus mit Strom – aus E-Zigaretten-Müll

Jeden Tag landen allein in Großbritannien rund eine Million E-Zigaretten im Müll – samt ihrer wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Akkus. 

Was das für die Umwelt bedeutet, zeigt nun der britische Youtuber Chris Doel eindrucksvoll in einem neuen Video. Der Influencer, der auf seinem Kanal die versteckte Verschwendung in Alltagsprodukten aufdeckt, hat aus den entsorgten Vapes eine funktionierende Stromversorgung für sein Haus gebaut.

„Das Problem der Einweg-E-Zigaretten liegt in ihrem Inneren“, erklärt Doel: Die kleinen Geräte enthalten vollwertige Akkus – dieselben, die auch in Handys oder Laptops zum Einsatz kommen. Nach einmaligem Gebrauch landen sie jedoch auf Müllhalden weltweit. Um zu beweisen, wie viel Energie in diesem Abfall steckt, sammelte Doel rund 500 Akkus aus alten Vapes und baute daraus eine sogenannte Power Wall mit einer Kapazität von 2.500 Wattstunden.

Die größte Herausforderung: Etwa die Hälfte der Akkus war defekt oder zu tief entladen. Um die brauchbaren Zellen schneller zu identifizieren, entwickelte Doel eine ungewöhnliche Lösung – eine Sortiermaschine mit einer CPAP-Pumpe, die durch simuliertes „Anziehen“ testete, ob der Akku noch Strom liefern konnte. Nach wochenlanger Arbeit montierte der Brite die funktionsfähigen Zellen in einem 3D-gedruckten, modularen Gehäuse und ergänzte sie um Sicherungen sowie ein Battery Management System (BMS), um Kurzschlüsse oder Überhitzung zu verhindern.

Nach Abschluss der Arbeiten folgte der entscheidende Test: Doel schloss den selbst gebauten Akku über einen Wechselrichter an sein Stromnetz an – und tatsächlich: Die Lichter in seiner Werkstatt gingen an. „All meine Geräte werden jetzt zu 100 Prozent von den weggeworfenen Akkus versorgt“, erklärte der Youtuber stolz. Kurz darauf nahm er sogar sein gesamtes Haus vom öffentlichen Stromnetz – mit Erfolg.

Sein Fazit fällt eindeutig aus: „Kann man ein ganzes Haus nur mit weggeworfenen E-Zigaretten-Akkus betreiben? Ja, das kann man absolut.“ Der Brite plant nun den nächsten Schritt: Er will seine recycelte Power Wall mit Solarpaneelen kombinieren, um künftig komplett autark zu leben.

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