Regie erregte Publikum

Buhs für "Salome" bei Osterfestspielen

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"Salome" unter Herheim und Rattle als Eröffnung der Salzburger Osterfestspiele.

Nachdem die letzten Takte der Salome verklungen waren, erhob sich ein Buh-Orkan. Stefan Herheims bilderwütige Inszenierung erregte den Unmut traditionsverliebter Opernbesucher. Dabei war die Regie des Norwegers durchaus diskutabel: Beherrscht wird die Bühne von einem riesigen Fernrohr, einem Phallos-Symbol, über dem sich im glitzernden Sternenhimmel der Mond wölbt; schön, denn der Mond beherrscht schon Oscar Wildes von der Bibel inspiriertes Drama.

Richard Strauss "Salome" in Salzburg

Grell
Kitschig gerät Salomes Tanz der sieben Schleier, den eine Riege von platinblonden Salomes in Glitzerkleidchen vollführt. Als Belohnung fordert die Prinzessin vom lüsternen Herodes den Kopf des Jochanaan, worauf der Riesenschädel des Täufers auffährt, Salome hineinsteigt und Strauss’ sinnlichste Musik singt: „Ich habe deinen Mund geküsst, Jochanaan“.

Laut
Sir Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker setzten die diffizile Partitur viel zu laut und undifferenziert um. Von den mittelmäßigen Sängern Emily Magee, Stig Andersen und Iain Paterson versteht man kein Wort. Einzig Pavol Breslik als Narroboth kann das dröhnende Orchester übertönen.

Richard Strauss "Salome" in Salzburg

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