Bewegungsorgie

ImPulsTanz: Heftige Erotik und tragische Trennung

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Noch bis zum 11. August läuft das charmante Festival, welches unglaubliche Wirklichkeiten der modernen Tanzkunst in den Mittelpunkt stellt.

Die kanadische Künstlerin Marie Choinard, Choreographin beim diesjährigen Impulstanzfestival, verzaubert mit ihrem Fabelspiel "Orpheus und Euridice" das Publikum am Theater an der Wien. Das opulente Ballettstück über die bezaubernde Nympfe und den begnadeten Poeten fand aufgrund ihrer ausgereiften Erotik und dem hingebungsvollen Bekenntnis zur Kraft des Tanzes großen Anklang. Ausgespart wurde auch nicht mit Erotik und gewaltiger Sinnlichkeit. Groteske Posen, dramatische Szenen und betörende Duette werden bei "Orpheus und Euridike" serviert, wie auch Präzision und Drastik, die die Hymne auf Orpheus kennzeichnet. Choinard gilt als DIE skandalumwittertste Künstlerin des modernen Tanzes, im Zuge ihrer Lust-Orientiertheit gab es während ihrer umjubelten Performances noch keinen Milimeter Haut, den die Kanadierin noch nicht auf offener Bühne selbst erforschte.

Wer es nicht geschafft hat, das bezaubernde Spiel von Orpheus und seiner Euridice zu erleben, hat am 24. Juli um 20:30 noch einmal die Gelegenheit dazu. (Theater an der Wien).

Weitere Highlights
Am 25. und 27. Juli beleuchten Jennifer Lacey und Nadia Lauro in "Les Assistantes" das Kollektiv der Menschheit und erschaffen eine bewegungorientierte Aufklärung über die Illusion, wonach der Einzelne seine persönliche Freiheit in der Gesamtheit nicht einschränken muss. Bei "Settlement" von dem belgischen Künstler Hans van den Broeck steht am 26. und 27. Juli das soziale Interagieren im Mittelpunkt, wie auch das allgemeine Bedürfnis, sich irgendwo niederzulassen. Der "traurige Sam" spielt die Hauptrolle in Matihja Ferlins Choreographie "SaD SaM (revisited)" - eine gänzlich unverschämte Hommage an die Sichtbarkeit der Kälte des Ausgestellt-Seins.

Mehr Informationen hier !

Foto (c) : Marie Chouinard

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