Nachlass-Stück

Unbekanntes Bernhard-Manuskript entdeckt

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In einem bisher unveröffentlichten Manuskript hat der österreichische Schriftsteller Thomas Bernhard sein Verhältnis zu seinem Vorbild Arthur Rimbaud beschrieben.

Bernhard verfasste zum 100. Geburtstag des französischen Dichters (1854-1891) einen Vortrag und hielt ihn im November 1954 im Salzburger Hotel "Pitter", wie der Cheflektor des Suhrkamp Verlags, Raimund Fellinger, am Mittwoch in Frankfurt berichtete.

Der Text wird von der Wochenzeitung "Die Zeit" in ihrer neuesten Ausgabe veröffentlicht. Der Aufsatz fand sich im Nachlass von Thomas Bernhard (1931-1989). Als damals 23 Jahre alter Journalist habe Bernhard die "ungezügelten" Gedichte Rimbauds und dessen "katholische Grundierung" verehrt, sagte Fellinger.

Bernhard, der nur als junger Autor bis etwa 1960/1961 Gedichte schrieb, habe keinem anderen Schriftsteller mehr einen solch langen Aufsatz gewidmet. Im Rimbaud-Manuskript verwünscht Bernhard den Kulturbetrieb, der den "Herr vom Kulturamt", jedoch nicht den Schriftsteller ehre.

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