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"Wetten, dass...": Reform wegen Quotenschlamassel?

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Ist die Zeit der großen Hauptabendshows vorbei? Der Sender reagiert jedenfalls auf schwindende Zuseherzahlen und will einiges verändern.

Früher war alles kein Problem. Ein Millionenpublikum, begeisterte Wettpaten, hochkarätige Gäste - und natürlich ein schräg gestylter und gut gelaunter Thomas Gottschalk, der mit seiner "Wetten, dass"-Show wohl den diamantenen Orden für ewige Moderatorenverdienste erhalten würde. Bereits seit 1981 begeistert die Show Millionen Zuseher in Deutschland, Österreich und der Schweiz - auch das völkerverbindende Element, wonach jeder Termin in einer anderen Stadt stattfindet, hat der Sendung wohl zu dem geholfen, was es heute sogar noch ist: Die erfolgreichste und langlebigste Show im deutschsprachigen Raum. Frank Elstner, der Erfinder der Sendung, wurde nach kurzer Zeit bereits von Gottschalk abgelöst, Wolfgang Lippert moderierte die Sendung nur interimistisch. Thomas Gottschalk blieb der unumstrittene Star - bis zu diesem Jahr, als die "Wetten"-Fassade gehörig zu bröckeln anfing.

Abnützungserscheinungen
Doch in jüngster Zeit machte sich der Verschleiß breit. Sinkende Quoten, semiprominente Gäste und ein zorniger wie verbitterter Thomas Gottschalk, den die Medien für die schleichende Misere zur Verantwortung zogen. Austrittsgerüchte wurden laut, Gottschalk dachte öffentlich darüber nach, "seine" Show zu verlassen. So fühlte er sich dem hohen Quotendruck zum Teil nicht mehr gewachsen und spekulierte über ein Leben nach der Sendung. Andere Moderatoren waren bereits im Gespräch. Noch dazu will der neue US-Ableger der Show quotenmäßig erst gar nicht in die Gänge kommen.

In die Jahre gekommen
Die Zeit der großen Hauptabendshows, die von Alt bis Jung alle unterhalten sollten, scheint vorbei zu sein. Auch Gottschalk als omnipräsentes Gesicht scheint ist nicht mehr das Zugpferd, wie anno dazumal. Wie die Zeitung "Bild" jetzt berichtete, soll der hauptverantwortliche Sender ZDF jetzt umfassende Reformen anstreben, um den einstigen Quotengarant - mitsamt Gottschalk - zu retten. Etliche langjährige Verantwortliche der Sendung werden das Format nicht mehr aktiv mitgestalten, auch der langgediente Bühnenbildner wurde ausgetauscht. Nun soll Florian Wieder, welcher auch schon für das Bühnenbild bei "Deutschland sucht den Superstar" verantwortlich war, in die Bresche springen.

Auch die Stadtwette, die am Ende der Sendung für regionale Impulse sorgte, soll künftig gestrichen werden, da sie die Sendung "nur unnötig in die Länge ziehe". Weitere Adaptionen sind noch geplant, inwieweit dies auch die prominenten Gäste, beziehungsweise die Showacts betreffen würde, steht noch nicht fest. Gottschalk bleibt zumindest - vorerst - als Moderator erhalten.

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