Sohn Noah eilt zur Hilfe

Becker-Prozess geht in die Endphase

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Anklage und Verteidigung halten am Dienstag ihre Plädoyers. Die Entscheidung folgt

Sollte er angeklagt werden, drohen Boris Becker (54) bis zu sieben Jahre Haft. Das will der dreifache Wimbledon-Sieger natürlich mit allen Mitteln verhindern, darum ließ er in der Endphase des Gerichtsprozesses in London neben seiner Freundin Lilian auch noch seinen Sohn Noah (28) antanzen: Dunkler Mantel, weißes Hemd, Kurzhaarschnitt, rasiert und ohne Bart – so erschien der älteste Becker-Spross, der als Künstler arbeitet, am Dienstag bei Gericht. Er setzte sich neben Lillian und sah seinen Vater im gegenüberliegenden Glaskasten. Schon vor zwei Wochen postete Becker ein altes Foto von sich und seinem Sohn und schrieb dazu: "Lass es uns durchziehen, Noah!"

 

 

 

Becker setzt auf Emotionen und Ahnungslosigkeit

„Wir haben zwar alle unser eigenes Leben und trotzdem sind wir eine Familie, die zusammenhält und sich versteht. Oftmals ohne viele Worte, übrigens“, sagte Noah Becker noch eine Weile vor dem Prozess zu "Bild". Im Prozess setzt Boris Becker also auf Emotionen. Seine Taktik, sich an die meisten Dinge nicht erinnern zu können, ließ vor allem die Klägerseite skeptisch werden. Immer wieder versuchte Anklägerin Rebecca Chalkley, die Jury und das Gericht davon zu überzeugen, dass Beckers Ahnungslosigkeit über seine Finanzen oder Immobilie nur ein gespieltes „System“ sei, und er sich seine Wahrheit so zurechtlegen würde, „damit er am Ende kein Geld zahlen“ müsse. Becker bestritt diesen wie auch alle anderen Vorwürfe, sagte immer wieder: „Das ist nicht korrekt.“ 

Entscheidung schon am Mittwoch

Nachdem Anklage und Verteidigung am Dienstag ihre Plädoyers gehalten haben, soll die Jury sich am Mittwoch zu einer Entscheidung zurückziehen. Man rechnet als am 6. April mit einer Entscheidung. 

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