Julia Samoilowa wollte Spenden für krankes Kind lukrieren.
Die russische ESC-Teilnehmerin Julia Samoilowa hat mit der Falschmeldung über eine angebliche Auswanderung ihre Fans in Unruhe versetzt. Tatsächlich wollte sie aber damit Aufmerksamkeit für einen Spendenaufruf zugunsten eines kranken Kindes erregen, wie sie am Donnerstagabend im sozialen Netzwerk Instagram mitteilte.
ESC-Sängerin kündigte an, Russland zu verlassen
Morgens hatte die 29-Jährige ein kurzes Video veröffentlicht, in dem sie in die Kamera spricht: "Ich bin bereit, Russland zu verlassen und nach Europa zu emigrieren." Die Sängerin sitzt seit ihrer Kindheit wegen einer schweren Muskelerkrankung im Rollstuhl. Deshalb wurde spekuliert, dass sich Samoilowa im Ausland bessere Behandlungsmöglichkeiten erhoffe.
Später ließ Samoilowa ein längeres Video folgen, um die Sache aufzulösen. Darin erklärte sie, nicht sie wolle aus Russland auswandern. Dies seien die Worte einer verzweifelten russischen Mutter, die für ihre kranke Tochter teure ausländische Medikamente brauche. Dem Instagram-Beitrag fügte sie die Kontendaten für Spenden an.
Eklat zwischen Russland und Ukraine
2017 hatte Samoilowas geplante Teilnahme beim Eurovision Song Contest (ESC) im Nachbarland Ukraine einen Eklat ausgelöst. Der ukrainische Geheimdienst verwehrte ihr wegen eines Auftritts auf der annektierten Halbinsel Krim die Einreise. Das russische Staatsfernsehen weigerte sich daraufhin, das beliebte Megaevent auszustrahlen. 2018 durfte Samoilowa beim ESC in Lissabon zwar wieder für Russland antreten, schied aber schon im Halbfinale aus.