Buch der Woche

"Feinde": Das ist der neue Grisham

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Zwei Familien, die auf unterschiedlichen Seiten des Gesetzes stehen. 

Biloxi, Mississippi, in den 1950er-Jahren: Es ist ein Ort, wo sich viele Einwanderer niedergelassen haben, Kroaten, Ungarn, Tschechen, in der Hoffnung, ein neues, besseres Leben anzufangen. Das Fischen von Meeresgetier bietet für alle genug Arbeit und das Rotlichmilieu mit billigen Drinks, jungen Prostituierten u nd Glücksspiel zieht Soldaten wie Touristen an. Die Polizei wird gut geschmiert.

Keith und Hugh sind an diesem Ort zusammen aufgewachsen, gleich alt und gute Freunde. Ihre Familien stammen ursprünglich aus Kroatien, doch haben die Väter unterschiedliche Karrieren eingeschlagen, die von den Söhnen fortgesetzt werden: So stehen die einstigen Freunde als erwachsene Männer, plötzlich auf unterschiedlichen Seiten: Keith als Anwalt auf jener des Gesetzes und Hugh als Ganove mit vielen lukrativen wie illegalen Ideen ihm gegenüber.

Weniger typische Grisham-Momente

Roman. Wer sich bei "Feinde" einen typischen Grisham in Manier seiner verfilmten Supersellern wie "Die Akte", "Die Jury" oder "Die Firma" erhofft, wird überrascht werden.

Denn die für Grisham oft so zentralen Elemente wie heikle Ermittlungen oder spannende Wendungen im Gerichtssaal nehmen weniger Platz ein. In diesem Buch legt der Autor sehr viel Wert darauf, die Familiengeschichte der beiden Hauptfiguren zu erzählen und damit auch die Entwicklung eines Fischerdorfes hin zum sündigen Fleck.

Grisham nähert sich der Gattung Roman an und das ist trotzdem spannend. 
 

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