"Unter dem Deckmantel eines Musikfestes findet in den Repräsentationsräumen der Stadt ein Mobilisierungstreffen der faschistischen Grauen Wölfe statt" warnt Robert Eiter, Sprecher des oö. Netzwerks gegen Rechtsextremismus.
Medienberichten zufolge soll am Sonntag, 14.6. im Neuen Rathaus in Linz, ein
Treffen der "Grauen Wölfe" stattfinden (im Bild ist ihr Erkennungszeichen
zu sehen). Robert Eiter, Sprecher des oö. Netzwerks gegen Rechtsextremismus
warnt: "Unter dem Deckmantel eines Musikfestes findet in den
Repräsentationsräumen der Stadt ein Mobilisierungstreffen der faschistischen
Grauen Wölfe statt". Eiter's Aussage stützt sich auf eine eben erstellte
Expertise des Wiener Politikwissenschaftlers Thomas Schmidinger, der
Flugblätter der - offiziell vom "Avrasya Kulturverein in OÖ" organisierten -
Veranstaltung analysiert hat.
Symbolik auf Flugblättern läßt Schluß zu
Schmidinger
meint wegen der Symbolik und aufgrund der Mitveranstalter "Türk Federasyon"
bzw. "Avrupa Türk Konfederasyon", stichhaltige Anhaltspunkte für seine These
gefunden zu haben.
"Graue Wölfe"
Diese beiden
Organisationen seien Teil der europäischen Dachorganisation der
faschistischen MHP - besser bekannt als "Graue Wölfe", deren Symbole drei
Halbmonde sind. "Auch der beim Konzert auftretende Sänger Cafer Altun und
die Sängerin Seval Güles propagieren in ihren Texten
völkisch-nationalistische Ideologie der MHP." Auf Musikvideoseiten im
Internet seien von beiden einschlägige Videos mit faschistischer,
militaristischer und panturkischer Symbolik zu finden.
Überregionalen
Mobilisierung türkischer Faschisten
Schmidingers Resümee:
"Insgesamt ist von einer starken und überregionalen Mobilisierung türkischer
Faschisten auszugehen, die auch das Potenzial militanter Übergriffe auf
Liberale, Linke und Kurden beinhaltet." Am Rande der Veranstaltung wären
Ausschreitungen denkbar.
Linz 09 distanziert sich und klagt
Stadtrat
Klaus Luger, SP, sieht trottzdem keinen Grund, dem türkischen Kulturverein
die Veranstaltungsbewilligung zu entziehen. "Gegen den Verein liegt
strafrechtlich nichts vor, der Mietvertrag bleibt aufrecht." Unterstützung
erhält er von Belmir Zec, dem Leiter des Integrationsbüros der Stadt: "Eine
rechtlich und demokratiepolitisch korrekte Haltung."
Ärger droht
dem Kulturverein hingegen von Linz09. Wegen widerrechtlicher Verwendung des
Linz09-Logos auf dem Flugblatt für die Veranstaltung kündigen die
Organisatoren eine Klage an.