Weil keine Halle mehr frei ist, singt die Nummer eins im Wiener Mini-Club WUK.
Wien ist anders. Dieser berühmte Slogan trifft heute auch Chart-Queen Amy Macdonald (21). Hält sie mit ihrem Mega-Hit This Is The Life seit drei Wochen die Spitze der Austria Top 40, so kann sie heute trotzdem nur in einem Wiener Mini-Klub auftreten. Ab 21 Uhr sing die Nummer eins im WUK – vor nur 800 Besuchern! Das Konzert ist natürlich schon seit Wochen ausverkauft. Denn allen Versuchen zum Trotz gibt es für Amy Macdonald in Wien keine größer Halle mehr.
Im Gasometer, wo zusätzliche 2.000 Fans reinpassen würden, spielt schon die Rockband Disturbed. „Wir haben alles versucht, denn die Nachfrage nach Amy Macdonald ist enorm, aber leider gibt es heute keine größere Halle in Wien“, erklärt Martina Kalb vom Veranstalter Musicnet und hat für alle, die heute keine Tickets ergattern konnten, trotzdem eine gute Nachricht: „Amy hat versprochen, bald wieder zu kommen!“
Hit als Schock
Für Macdonald selbst ist ihr heutiger Wiener
Mini-Gig kein Problem – ganz im Gegenteil. „Ich spiele viel lieber in
kleinen Hallen, wo man dem Publikum in die Augen sehen kann, und nicht vor
Tausenden Fans, die ohnedies viel lieber beim Bierstand abhängen.“ Der
aktuelle Erfolg (weltweit über 1,5 Millionen verkaufte CDs, Nummer eins in
Holland, Belgien und der Schweiz) trifft sie völlig überraschend: „Ich habe
gehofft, dass mir meine Songs Freibier in meinem Stammpub bringen und dann
bin ich plötzlich europaweit in den Charts. Das ist ein irrer Schock.“
Potts-Kontroverse
Geschockt war der TV-Junkie („Von 24 und
Prison Break kann ich nicht genug kriegen. Ich habe alle Folgen mindesten
schon zehnmal gesehen“) auch vom Faktum, dass ihr der Nummer-eins-Hit in
England just wegen Paul Potts verwehrt wurde. „Er ist doch bloß ein
Casting-Star, der Pavarotti vergewaltigt. Hinter jedem anderen hätte ich den
zweiten Platz wohl als Ehre erachtet, aber Potts geht ja nun gar nicht!“
Kassiert Macdonald heute vor ihrem Auftritt Doppelplatin für ihre Folk-Hits wie This Is The Life oder Mr Rock ’N’ Roll, so will sie sich im WUK von einer ganz anderen Seite präsentieren: „Es wird viel Schweiß auf der Bühne fließen, denn live klinge ich viel rockiger. Auch dank meiner Coverversion von The Killers.“
Amy MacDonald im Interview
ÖSTERREICH: Heute singen Sie „nur“ in einem Wiener Mini-Klub ... Amy Macdonald: Ich spiele viel lieber in kleinen Hallen, wo man dem Publikum in die Augen sehen kann und nicht vor Tausenden Fans, die ohnedies viel lieber beim Bierstand abhängen. ÖSTERREICH: Mit „This Is The Life“ sind sie europaweit on top. Was ist ihr Erfolgsgeheimnis? Macdonald: Ich mach ehrliche Musik ohne Kompromisse. So wie U2, Travis und alle anderen wahren Rockstars. ÖSTERREICH: Wie lebt ein Star? Macdonald: Mein Leben ist irre langweilig: nur Flughäfen, Hotels und Konzerthallen. Würde mich dabei nicht öfter meine Familie begleiten, würde ich wohl langsam den Verstand verlieren. ÖSTERREICH: Anders als Madonna, Carey und Co. gelten Sie als völlig unkapriziös ... Macdonald: Ich bin keine Diva und besitze nicht einmal ein schickes Abendkleid. Starallüren sind mir völlig fremd. Ich werde höchstens rot, wenn man mich um ein Autogramm bittet.
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