Neuer Stephen King:

Gänsehaut in kleinen Dosen

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Der neue Short-Story-Band von Stephen King ist ein Garant für Gänsehaut.

Für Liebhaber ernsthafter Literatur ist Stephen King mit seinen untoten Katzen, monströsen Clowns und finsteren Kleinstädten ein rotes Tuch. Seine Fans freilich fiebern jedem neuen Buch des amerikanischen „King of Horror“ entgegen. 40 Romane hat er geschrieben, mehr als 100 Kurzgeschichten, mehrere Novellen und Drehbücher.

Seine Gruselgeschichten haben den früheren Englischlehrer, der in einfachsten Verhältnissen in Maine aufwuchs, zum reichsten Autor der Gegenwart gemacht – mit einem Jahreseinkommen von 50 Millionen Dollar.

Verfilmt
Sein erstes Buch, Carrie, kam 1974 auf den Markt und wurde mit Sissy Spacek unter der Regie von Brian De Palma verfilmt: Die Geschichte einer von ihren Klassenkameraden gepeinigten Schülerin, die plötzlich telekinetische Fähigkeiten entwickelt und sich grausam rächt. Die Ängste und Rücksichtslosigkeiten des Alltags vermischen sich mit der Furcht vor den Abgründen der Dunkelheit, vor dem Unbekannten und vor Bösewichtern aller Art.

Angstmacher
„Die Ängste, die ich entdecke, sind die Ängste von allen“, sagt Stephen King. Und er kann sie grauenerregend beschreiben. Das letzte Gefecht handelt von der Bombe, Talisman von der Zerstörung der Natur, Christine von der Technik, die sich selbstständig macht. Vampirgeschichten wie Brennen muss Salem, dämonische Untote in Friedhof der Kuscheltiere oder das ultimative Monster in Es – King hat Angstmacher für jedermann geschaffen.

Oft schmerzlich wie ein Schlag in den Magen

Der Heyne Verlag, der die Rechte an den königlichen Büchern im deutschsprachigen Raum hat, bringt am 18. Jänner Stephen Kings neue Sammlung von Kurzgeschichten auf den Markt. Basar der bösen Träume versammelt auf 768 Seiten 20 neue Short Stories, von denen bisher nur drei auf Deutsch erschienen sind. Nicht immer blanker Horror, aber immer psychologisch packend und oft schmerzhaft wie ein Schlag in die Magengrube oder, wie Stephen King in seinem Basar der bösen Träume ausruft: „Hereinspaziert, ich habe die Geschichten eigens für Sie geschrieben. Aber seien Sie vorsichtig. Bestenfalls sind sie bissig und schnappen zu.“

Kommentare
Wie schon in anderen Sammlungen werden die Erzählungen auch hier jeweils kommentiert. King geht darauf ein, wie er die Idee zu einer Short Story hatte, oder welche Motive er in der Geschichte verarbeitet hat.

Die erste Short Story, Titel: Mile 81, erzählt von einem Horrorauto auf einer Autobahn-Raststätte: An einem schönen Frühlingstag hält ein nummerntafelloser Kombi auf einem verlassenen Rastplatz inmitten von Maine. Er wird zur grässlichen Todesfalle für alle, die helfen wollen.

In einer Story geht es um das Ende der Welt

In der letzten Geschichte, sie trägt den Titel Sommerdonner, geht es um nichts weniger als das Ende der Welt: Nach einer Reihe von nuklearen Explosionen gibt es nur noch wenige Überlebende. Peter Robinson ist einer von ihnen und muss sich in einer Horrorlandschaft am Lake Potomac in Vermont in seinem neuen Leben zurechtfinden.

King verkaufte weltweit 400 Millionen Bücher

Stephen Edwin King, 1947 in Portland, Maine, geboren, schrieb auch unter Pseudonymen, 1972 als John Swi­then und zwischen 1977 und 1985 als Richard Bachman. Er ist weltberühmt für seine Horror-Romane („Friedhof der Kuscheltiere“, „The Green Mile“), die ihn zu einem der meistgelesenen und kommerziell erfolgreichsten Autoren der Gegenwart machen. Bis heute hat Stephen King als Autor über 400 Millionen Bücher verkauft, die in insgesamt 40 Sprachen übersetzt wurden. Stanley Kubrick verfilmte „Shining“ mit Jack Nicholson.

E. Hirschmann-Altzinger

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