Die größte Kunstmesse Europas, die ARCO in Madrid, wartet mit schockierenden Kunstobjekten auf. 200.000 Besucher werden erwartet.
Der brasilianische Kulturminister Gilberto Gil ist zufrieden. In Zeiten, in denen der Kunstmarkt vor allem auf Scharen begüterter Russen und Chinesen hofft, die vielleicht schon bald ihr frisches Geld in neuer Kunst anlegen wollen, als Gastland der Madrider Kunstmesse ARCO gefeiert zu werden, ist keine Kleinigkeit. Er eröffnete gemeinsam mit Spaniens König Juan Carlos die 27. Ausgabe der internationalen Messe in Madrid. Die ARCO ist die größte Kunstmesse Europas, die jährlich 200.000 Personen anlockt. Heuer sind bei der ARCO zum Teil wieder besonders auffällige Exponate zu beobachten, die teilweise schockierende Elemente aufweisen.
Gastland Brasilien
32 brasilianische Galerien zeigen rund
hundert Künstler dieses großen lateinamerikanischen Landes auf der ARCO 08,
bei der auch heuer wieder an die 200.000 Besucher erwartet werden. Moacir
dos Anjos und Paulo Sergio Duarte haben als Kuratoren die Galerie-Auswahl
getroffen und wollten mit Künstlern wie den Fotografen Vik Muniz und Cao
Guimaraes, den Videokünstlern Rosangela Renno und Leonora de Barros oder dem
Medienkünstler Eduardo Kac Brasilien weg von Klischees heißblütiger
Dschungel-Kunst und hinauf auf die internationale Kunstlandkarte bringen.
Teure Exponate
Als teuerstes Kunstwerk der Messe gilt jedoch ein
Ölbild von Francis Bacon. Sein "Man at Washbasin" wird von
der Marlborough Galerie für 23,2 Mio. Euro angeboten. Ebenso die
Millionengrenze überschreitet ein Werk von Lucio Fontana (für zwei Mio. Euro
bei der Schweizer Galerie Karsten Greve), eine Mio. Euro soll eine
Fotografie des Ungarn André Kertész bei Kicken Berlin kosten. Da nehmen sich
Arbeiten von Georg Baselitz und Gilbert & George, die der in Paris und
Salzburg tätige Galerist Thaddaeus Ropac für 440.000 bzw. 300.000 Euro
anbietet, geradezu als Schnäppchen aus.