Kritik

"Zerrissener"-Premiere mit der neuen Doyenne

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Ein heiterer Nestroy-Abend mit sehr guten Schauspielern in der Josefstadt.

Nestroys Dekadenz-Posse Der Zerrissene zählt zu den besten Stücken des Wiener Volkstheaterklassikers. Die Geschichte des reichen Herrn von Lips, den die Vergnügungen des Kapitalismus langweilen und der sich als Mörder des Schlossers Gluthammer beim Bauern Krautkopf verstecken muss, wird in der Josefstadt in Michael Gampes naturalistischer Inszenierung fernab von den Auswüchsen des deutschen Regietheaters gespielt.

Michael Dangl beeindruckt als melancholischer Lips, Siegfried Walther als versoffener Krautkopf. Star des Abends ist der grandiose Komiker Martin Zauner als rabiater Gluthammer.

Nach der Vorstellung wurde Marianne Nentwich, die als heiratswütige Madame Schleyer gefiel, von Direktor Föttinger zur Josefstadt-Doyenne ernannt.

E. Hirschmann-Altzinger
 

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