Kaum Stars, kaum TV-Zuseher. Die Amadeus Awards fahren im ORF ein totales Quoten Desaster ein: nur 124.000 Zuseher. Ein Flop, der aber durchaus absehbar war
124.000 Zuseher bei einem Marktanteil von 13 Prozent - und zum Finale, wo Bundespräsident Alexander van der Bellen den Großen Hubert von Goisern mit dem Preis für's Lebenswerk ehrte, wohl kaum mehr als 30.000 Seher. Absolutes Quoten Desaster für die Amadeus Awards im ORF. Ein Voll-Flop der freilich abzusehen war: Die „Austropop-Grammys“ wurden ins Nachtprogramm versteckt und erst um 23:07 Uhr, also mit fast dreistündiger Zeitverzögerung (!), gesendet - dem ORF war „Die Große Chance“, die Im Hauptabendprogramm immerhin 411.000 Zuseher begeisterte, wichtiger.
Dazu setzte der Amadeus auf ein Musik-Programm, das weder der starken heimischen Musik Szene würdig war, noch echte Highlights lieferte: Melissa Naschenweng, unumstritten der größten Name auf der Showbühne, ist gefühlt jede Woche im Schlager-TV zu sehen. Chris Steger oder Cari Cari sind zwar musikalisch hochwertig, aber jetzt nicht Top-Künstler, die einen Einschalt-Impuls setzen.
Von denen gab es ja generell wenig: die großen Sieger Wanda (Song des Jahres, Live Act) und Christopher Seiler, der mit seinen Projekten AUT of ORDA (Pop) und Molden, Seiler & Frauenorchester (Jazz/World/Blues) ebenfalls zwei Preise gewann, standen ja in Bern oder Innsbruck für Konzerte auf der Bühne. „Wir sind tatsächlich Musiker, die auftreten. Eigentlich eine Frechheit,“ so Seiler. Da hätten die Amadeus Macher den Termin ihrer Veranstaltung durchaus mit den Tourplänen unserer Chartgranden abstimmen können. Wenn nicht sogar müssen!
14 Awards wurden am Freitag vergeben. Aber nur sieben Preisträger - Bibiza, Naschenweng oder My Ugly Clementine - nahmen sie auch persönlich in Empfang. Von den Top-Awards konnte überhaupt nur Hubert von Geisern für das Lebenswerk im Volkstheater gefeiert werden. Für die Gewinner bei „Song des Jahres“, Live (beides Wanda) sowie Pop (AUT Of ORDA gab es ja bloß Videozuspieler. Der Sieger von „Album des Jahres“ und „Hip Hop“, RAF Camora, der ja einem Tinnitus leidet, ließ sich von Kumpel Pireli vertreten.
Opus wurden nicht eingeladen (o.) Jaus (u.) düste nur vorbei.
Dass man Opus, die 2021 den Preis für das Lebenswerk erhielten, nicht einmal mehr einlädt ist ein Hohn. Dass Otto Jaus, mit Pizzera & Jaus ja immerhin als bester Live Act nominiert, lieber am E-Scooter am Volkstheater vorbei düst, als die Show zu besuchen spricht Bände!
„Der Amadeus ist eigentlich wertlos“ hatte Andreas Gabalier 2015 bei seiner letzten Visite gepoltert. Mittlerweile muss man ihm leider recht geben.