Nun muss rasch ein Geschäftsmodell für die Online-Musik-Anbieter her.
Die Musikplattform Soundcloud gehört zu den international bekanntesten Startups aus Berlin. Die Firma ließ sich bisher Zeit mit dem Geldverdienen. Ein Deal mit der Musikkonzern Warner Music könnte die Suche nach einem Geschäftsmodell beschleunigen.
Durchbruch für Soundcloud
Die Warner Music Group wird dank dem Lizenzdeal Gebühren kassieren, wenn Songs von Künstlern des Labels abgespielt werden. Die Vereinbarung deckt sowohl das werbefinanzierte Soundcloud-Angebot ab, als auch einen Abo-Dienst, der in der ersten Jahreshälfte 2015 eingeführt werden soll, wie Warner Music am späten Dienstag mitteilte. Für Soundcloud ist das ein Durchbruch auf dem Weg zu einem langfristigen Geschäftsmodell. Bei der Plattform kann jeder Musik oder andere Tonaufnahmen hochladen.
Gratis-Dienst bleibt
Soundcloud ist bisher grundsätzlich kostenlos für Hörer und hat nach eigenen Angaben rund 175 Millionen Nutzer im Monat. Musiker, die in großen Mengen Songs hochladen wollen, werden zur Kasse gebeten. Auch nach dem Start des Abo-Dienstes werde Soundcloud einen Gratis-Dienst behalten, sagte Firmenchef Alexander Ljung dem "Wall Street Journal".
Musik-Boom im Netz
Warner Music mit Künstlern wie Bruno Mars oder Kylie Minogue ist einer der drei verbliebenen großen Musik-Konzerne neben dem Marktführer Universal Music und Sony Music. Die Firma gehört dem US-Milliardär Len Blavatnik. Sie übernahm im vergangenen Jahr mehrere Label des britischen Rivalen EMI. Warner Music sucht den Weg ins Internet-Geschäft und schloss dafür unter anderem bereits eine Partnerschaft mit dem Musik-Erkennungsdienst Shazam ab.
Warner Music steige im Rahmen des Deals auch mit einem kleinen Anteil bei Soundcloud ein, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Personen. Die anderen beiden Schwergewichte der Musikbranche seien einer Einigung mit Soundcloud noch nicht nähergekommen. In diesem Jahr soll der Kurznachrichtendienst Twitter eine Übernahme von Soundcloud erwogen haben, es kam aber kein Deal zustande.